Unter dem gemeinsamen marineblauen Barett sind die unterschiedlichen Truppengattungsfarben vereint. Denn im Führungs- und Ausbildungspersonal des OA-Bataillons sind alle Truppengattungen vertreten. Das ist ein absolutes Novum und bietet die Chance, fachübergreifend auszubilden. Dass man sich den Schlachtruf der Jäger ausgesucht hat, ist eine Hommage an das bislang hier stationierte Jägerlehrbataillon, das bekanntlich im Zuge des Transformationsprozesses bei der Bundeswehr in diesem Jahr aufgelöst wird. Und der "Coburger" als Truppenmarsch erinnert an die Panzergrenadiere in Mellrichstadt, deren Bataillon ebenfalls aufgelöst wird.
Die ersten 47 Soldaten des neuen Offizieranwärterbataillons sind seit Januar in Hammelburg. Bis Mitte des Jahres soll der Personalstand komplett sein. 408 Offizieranwärter werden dann künftig immer für eine Dauer von sechs Monaten in Hammelburg ausgebildet.
Die jetzt eingetroffene Vorhut soll im kommenden halben Jahr bis Ausbildungsbeginn nun das "Bataillon zum Laufen bringen", wie es der Kommandeur, Oberstleutnant Reinhold Stahl, nannte. Er begrüßte beim Appell die Soldaten, die aus ganz Deutschland und den verschiedensten Verbänden des deutschen Heeres zur Infanterieschule gekommen sind. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Kommandoübergabe über die Führung der beiden Kompanien an Hauptmann Sandro Brandt und Oberleutnant Patrik Martin sowie die Übergabe der Spießschnur an die beiden Kompaniefeldwebel Thomas Stumpf und Georg Röding.
"Sie sind die Bestenauslese", lobte der Kommandeur in seiner Ansprache die angetretenen Soldaten. Sie seien aufgrund ihrer Leistungen im Bereich der Menschenführung, Einsatzbereitschaft und Ausbilderqualifikation ausgewählt worden. Ihr Auftrag ist zum einen die Grundausbildung von Rekruten und zum anderen die Durchführung des Offizieranwärterlehrgangs. "Dies ist etwas nicht Alltägliches", unterstrich der Kommandeur die Bedeutung des Auftrags des OA-Bataillons. Denn hier würden junge Menschen nicht nur ausgebildet, erzogen und geführt, sondern auch entscheidend für ihren späteren Beruf als Offizier geprägt. Dies stelle an die Ausbilder hohe Forderungen. Die Prinzipien seien nicht nur zu vermitteln, sondern auch vorzuleben.