Zum geplanten Krematorium in Dettelbach
Für eine objektive Diskussion muss man das geplante Krematorium in Dettelbach mal ganz pietätlos mit der Müllverbrennung in Würzburg vergleichen. Im MHKW Würzburg wurden im Jahr 2002 130 000 Tonnen Müll verbrannt. 7000 Feuerbestattungen entsprächen etwa 700 Tonnen. In die Müllverbrennung kommt völlig unkontrolliert alles, was der Bürger, legal oder illegal, in die Tonne wirft. In einem Krematorium darf außer der Leiche nur der Sarg und die Sargwäsche aus vorschriftsmäßigen Stoffen verbrannt werden. Niemand kommt im Nylonanzug aus den 60er Jahren und Chrom belasteten Lederstiefeln in den Sarg. Bei einer meiner Tanten musste sogar ein Stofftier von 1910 draußen bleiben! Hightech-Prothesen und sogar das Gebiss werden natürlich auch nicht mit verbrannt. Somit ist ganz genau bekannt was der Anlage zugeführt wird und entsprechend leicht lassen sich die entstehenden Schadstoffe aus den Abgasen herausfiltern. Ob ein Krematorium im Industriegebiet zum romantischen Weinort Dettelbach passt ist eine andere Frage. Zu den sieben Werken der Barmherzigkeit gehört es aber, die Toten zu bestatten. Das passt auf jeden Fall zum romantischen Wallfahrtsort Dettelbach.
Peter Koch
97337 Dettelbach