Von einer derzeit konstanten Einwohnerzahl berichtete Lioba Zieres in der Bürgerversammlung in Obersinn. Mit 949 Obersinnern ist die Zahl der Hauptwohnsitze in den letzten drei Jahren fast unverändert geblieben. Heuer stehen den neun Geburten zwölf Sterbefälle gegenüber. 32 Bürger sind zugezogen, während 31 Personen den Markt verlassen haben. Allzu gerne straft die Bürgermeisterin die Statistik des Landratsamtes Lügen, die in ihrer Bevölkerungsentwicklung für Obersinn für Ende 2019 nur 825 Einwohner ausmacht. 2035 prognostiziert die Kreisbehörde gar einen Rückgang auf 514 Personen.
Das diesjährige Haushaltsvolumen sieht im Verwaltungsetat 1,84 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt 900 000 Euro im Ansatz. Nachdem in den vergangenen Jahren die Haushaltspläne ohne Kreditaufnahme auskamen, ist der Schuldenstand imposant gesunken. Ende 2019 soll dieser Wert gerade einmal bei rund 31 000 Euro liegen. Darin enthalten ist die sich selbst finanzierende Photovoltaikanlage, für die noch ein Kredit von 12 000 Euro offen ist. Hieraus rechnet sich eine Pro-Kopf-Verschuldung von 32 Euro, während der Landesdurchschnitt bei 590 Euro rangiert.
Während die Rücklagen zum Ende des Vorjahres noch bei 613 000 Euro lagen, werden diese Ende 2019 bis auf 173 000 Euro geschmolzen sein, lautet die Haushaltsprognose. Ob die Investitionen heuer jedoch alle realisiert werden, bleibt abzuwarten, sodass sich diese Situation verbessern könnte. Der Schuldendienst beinhaltet 1300 Euro Zinsen und 9000 Euro Tilgung.
13 000 Euro verloren
Bei gleichbleibenden Hebesätzen kommen durch die Grundsteuer A 7200 Euro und durch die Grundsteuer B 70 000 Euro in den Gemeindesäckel. Bürgermeisterin Zieres wertete die Gewerbesteuer von 81 000 Euro für das Dorf als imposant. Ansteigend zeigt sich der Wert der VG-Umlage mit 177 000 Euro. Die Ursache sind keinesfalls gestiegene Verwaltungskosten, sondern vielmehr der Tatsache geschuldet, dass die Kosten auf weniger Bürger umgelegt werden müssen. Nur optisch ist die Schlüsselzuweisung um 18 000 Euro gegenüber dem Vorjahr angestiegen. "Durch den gleichzeitigen Anstieg der Kreisumlage um 31 000 Euro haben wir gar 13 000 Euro verloren," klagte die Bürgermeisterin.
Für die Grund- und Mittelschüler hat Obersinn 2019 eine Umlage von 71 000 Euro an den Schulverband zu entrichten. Vom Kindergarten der Pfarrer-Sturm'schen Stiftung konnte Lioba Zieres glänzende Zahlen vermelden: Während im Vorjahr noch 47 Plätze im Kindergarten gebucht waren, besuchen ab diesem Jahr 61 Kinder von der Krippengruppe über die Schulkindbetreuung bis zur Nachmittagsbetreuung die Tageseinrichtung. Problemlos hat das Jugendamt die Kapazitätserweiterung genehmigt und das gute Konzept gelobt, sagte Lioba Zieres voller Stolz. Der gemeindliche Anteil des Personalkostenzuschusses beträgt 106 600 Euro sowie 3000 Euro Heizkostenzuschuss. Das voraussichtliche Defizit von 16 400 Euro übernimmt die Gemeinde.
Die Umlage des Abwasserzweckverbandes hat sich wieder auf den Normalwert von 80 700 Euro eingependelt, nachdem 2017 und 2018 eine Klärschlammentsorgung den Wert ansteigen ließ. Hierzu merkte sie an, dass aufgrund gesetzlicher Neuerungen der Klärschlamm nicht mehr in der Landwirtschaft verwendet werden darf, sondern verbrannt werden muss. Mit diesem Problem haben viele Kommunen der Region zu kämpfen. Aus diesem Grund haben sich die Kommunen des Landkreises mit denen des Landkreises Würzburg zur gemeinsamen Entsorgung mit der Firma "Orange" zusammen geschlossen. Außerdem sei in diesem Jahr das Betriebsgebäude in der Kläranlage erweitert und mit einer Photovoltaikanlage zum Eigenverbrauch ergänzt worden.