In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates thematisierte Bürgermeisterin Lioba Zieres das für Obersinn denkbar schlechte Ergebnis des neuen Busfahrplans. Die seit zwei Jahren mit dem Landratsamt geführten Gespräche über Verbesserungen des ÖPNV im Oberen Sinngrund wurden immer mit Blick auf die Neuausschreibung der Linie vertagt. Jetzt trat jedoch eine nicht akzeptable Verschlechterung ein.
So wurde nicht nur die zweite Haltestelle "Sinnsteg" gestrichen, die Schulbusse aus Burgsinn, in welchen auch normale Fahrgäste mitfahren dürfen, enden bei den Fahrten am Nachmittag in Mittelsinn und es muss ein Holdienst organisiert werden, außerdem haben die Planer die Schnittstelle Jossa zur Weiterfahrt nach Bad Brückenau oder Schlüchtern völlig gekappt. Als Krönung strich jetzt die Bahn den ersten Zug Richtung Würzburg, der um 4.54 Uhr Abfahrt Obersinn Pendler zu ihren Arbeitsplätzen brachte. "Der von der Politik propagierte Umstieg auf den ÖPNV ist eine Farce", so Zieres.
Verhalten des Landratsamtes als Frechheit bezeichnet
Auch stellvertretender Bürgermeister Oskar Weber bezeichnete das Verhalten des Landratsamtes als Frechheit. Die eingeforderte Stellungnahme stehe seit Monaten aus, er wundere sich über hoch gelobte Bus-Serviceverbesserungen im Raum Marktheidenfeld, während der obere Sinngrund abgehängt wird. "Eine Chancengleichheit zwischen Stadt und Land kann ich nicht erkennen und noch ist der Kreisumlagesatz für alle Kommunen gleich".
Während der Service in Obersinn auf eine Haltestelle reduziert wurde, hat man Mittelsinn auf drei Haltepunkte ausgeweitet. "Bahn und Bus mit Verspätungen bis zu 50 Minuten sind für junge Menschen als Mobilität nicht einplanbar", stellte Olaf Würfel fest. Bürgermeisterin Zieres hingegen warb vehement für ein "dranbleiben".
Neue Gebühren in die Hundesteuersatzung aufgenommen
In der Junisitzung hatte der Gemeinderat nach 28 Jahren eine Anpassung der Hundesteuer auf jährlich 40 Euro und für Kampfhunde auf 500 Euro vorgenommen. Um Rechtssicherheit zu erhalten, nahm das Gremium jetzt die neuen Sätze in die Hundesteuersatzung auf.
Der Rat billigte den Bauantrag auf Erweiterung des bestehenden Wohnhauses in der Hauptstraße 88a und die Motorsportfreunde "Sinngrund und Umgebung" dürfen das gemeindliche Wegegrundstück an ihrer Cross-Strecke nutzen. Dem Hinterlieger ist die Zufahrt zu seinem Grundstück gestattet.
Noch keine Entwarnung bei P 43
Für das Projekt P 43, die 380-kV-Wechselstromleitung, die Verbindung der Umspannwerke Mecklar und Dipperz in Hessen mit dem Umspannwerk Bergrheinfeld für zusätzliche Transportkapazitäten zwischen Nord- und Süddeutschland, hat der Netzbetreiber Tennet jetzt den Ausbau eingereicht, teilte Lioba Zieres mit. So sei der Ausbaukorridor zwischen den drei ausgewählten Varianten noch nicht endgültig festgelegt. "Eine mögliche Trasse durch den Sinngrund ist noch nicht gestrichen, es gibt noch keine Entwarnung".
Anlieger der Sinnstraße klagen über den zunehmenden Schwerlastverkehr, teils mit Tiefladern, auf der Ortsverbindungsstraße nach Mittelsinn. Für eine solche sei weder die Brücke über den Mühlgraben, noch die als Radweg genutzte Straße ausgebaut. Zieres möchte sich über eine Tonnagebeschränkung informieren.
Neue Jugendpflegerin Daniela Frischmuth stellt sich vor
Mit Daniela Frischmuth stellte sich die seit September agierende, neue Jugendpflegerin dem Gemeinderat vor. Der Markt Obersinn hat die Betreuung des JUZ dem Berufsbildungszentrum (BfZ) Lohr übertragen. Das Angebot bleibt mit den Öffnungszeiten mittwochs und freitags mit jeweils vier Stunden gleich, das jeweils zwischen zehn und 15 Kinder und Jugendlichen wahrnehmen.
Zum Start verpasste das Team den Räumlichkeiten einen neuen Anstrich. Kürzlich fand die Halloween-Party mit Übernachtung guten Zuspruch, freitags wird gemeinsam gekocht. Die Sternsingeraktion führt wieder das JUZ durch.