Unter dem Motto „Schlimmer geht's nimmer als im Häusemer Kinderzimmer“ standen die beiden stimmungsvollen Faschingssitzungen der Hausener Narren am Freitag und Samstag.
Den Auftakt machte dabei jeweils Florian Witt als Bajazz mit seiner gekonnt gereimten Büttenrede. Der zweite Vorsitzende des Häusemer Faschingsvereins, Christoph Chodura, spielte die „Barbie“. Noch in der rosa Verpackung von „Ma schnell“ steckend wusste sie über ihre Schönheit und Ken zu berichten: „Meine Haare sind viel zu schön und viel zu schad fürn Fön“.
Ein besonderes Bonbon bot die Teeniegarde. Als „Süßigkeiten“ tanzten sie zuckersüß mit ihren bunten Kostümen.
Das „Türkische Frühshoppen“, also „das türkische QVC“ ließ gleich zu Beginn die Häusemer Narren beim „Lei lei lei ...“ mitsingen. Die beiden Verkäufer priesen das „Allroundwunderbeil 5000“ an. Mit ihm kann man ein Butterbrot aus einer „handelsüblichen Steinfelder Brotstolle“ schmieren oder Wurst in gleichmäßige Scheiben schneiden. Der Hackklotz aus antarktischem Affenholz von Australien wurde kurzerhand zur Dockingstation für das milchgehärtete Beil.
Der Tanz der Superhelden des Bubenballetts war an Vielseitigkeit kaum zu übertreffen. Und danach gab es für „der Linda ihr Oma“ für die Kostüme noch ein Sträußchen auf der Bühne.
Egon Schmidt, der FEN Deutschlandpräsident, nahm anschließend die Ehrung der „vier weiblichen Wesen“ vor, die „zusammen 87 Jahre sind“ und „wenn man das durch vier teilt, ist das eine Zahl, die wär auch dem Brüderle nicht egal“. So erhielten den Orden „Narren von Europa in Bronze“ Franziska Scheiner, Desiree Scheiner, Nicole Echterhoff und Rebecca Frank.
Bei dem Sketch „Alte Liebe rostet nicht“ ging es um das alte Ehepaar Hedwig und Schorsch, die im Wald spazieren gehen und dann auf der Bank sitzend so einiges aus dem Dorfleben ausplauderten. So erfuhr man, dass der alte Schorsch nur gebückt geht, weil er mal dringend muss, und dass Hedwig gerade läuft, weil sie „grad war“.
Erklärt wurde auch, „dass der Ötzi aus Zall kommen müsse“, weil die Häusemer ja schon immer nach Brasilien in den Urlaub fahren. Und da man beim Ötzi Hirn gefunden habe, könne es auch kein Steefelder sein. „Aber ein Zaller könnt's gewesen sein, der ist so blöd und geht mit Sandalen in die Berge.“
Das Männerballett als Liebesengel „Amor“ mit Flügeln brachte in seinem Auftritt zwei Herzen zusammen.
Bei „Was bin ich auf häusemerisch“ begrüßte die Moderatorin die Juroren Herrn „Wehrdass“, Frau „Liehst“ und Frau „Isstduhm“. Die Jury hatte den als Kaminkehrer verkleideten Bäcker Martin Mielke zu erraten. Da dies nicht gelang, erhielt er ein volles Schweinderl und eine Olympiamedaille. Als Gastjuror und viertes Jurymitglied wurde durch ein Auswahlverfahren, bei dem sich auch das Häusemer Publikum beteiligte, rein zufällig Markus Seufert, seines Zeichens Steinfelder Elferrat, ausgewählt. Er musste den „Billy Boy“ erraten.
Die Nachwuchsgarde beeindruckte nicht nur mit ihrem Gardetanz, sondern auch beim Showtanz „Arielle“. Die Bühne verwandelte sich in ein Meer aus Meerjungfrauen und Quallen, die in tollen glitzernden Kostümen über die Bühne schwebten.
Beim „Vorstellungsgespräch“ stellte sich heraus, dass der Bewerber zwar schon eine ganz große Bank beschützt hat, wenn auch nicht im Personenschutz wie sich dies der Chef gewünscht hätte. Der Bewerber meinte nämlich die große Holzbank bei der 1200–Jahr-Feier. Einen Gastauftritt hatte die Steinfelder Garde.
Das Märchen vom Rumpelstilzchen wurde den Häusemer Narren auf ganz besondere Art präsentiert. Die schöne Müllerstochter ließ das Rumpelstilzchen Stroh zu Gold spinnen. Die Müllerstochter sandte einen Boten aus, der im ganzen Land, also im Häusemer Publikum, nachfragte, wie denn der Wicht heißen könne. Sie fragte das Männchen, ob es Hacke, Matusch oder Kraki hieße. Über die Bühne zogen die vermeindlichen Namen für das Männchen wie Bodo mit dem Bagger, Anton aus Tirol oder Peter vom Räucherstüble. Als der Bote schließlich auf dem Handy des Männchens anrief, antwortete Rumpelstilzchen mit seinem Namen und brach sich anschließend vor Wut den Knöchel. Die Narren waren begeistert vom Häusemer Märchen und die Märchenerzählerin Linda Bils schloss mit den Worten: „ . . . und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute? Nee, dann stimmt hier was nicht.“
Die Große Garde verzauberte zum Abschluss mit ihrem Showtanz „Peter Pan“.