So gut besucht wie seit Jahren nicht war diesmal der Oktobermarkt am Sonntag. Mit wunderschönem Spätherbstwetter, das nach schon kühleren Tagen wieder nach draußen zog, und einem interessantem Programm kamen offenbar die richtigen Faktoren zusammen.
Zeitweise war gerade in der Hauptstraße kaum ein Durchkommen. Wer sich ausruhen wollte und einem Platz in einem der Straßencafés oder vor einem Lokal ergatterte, hatte Glück. Beste Geschäfte machten auch die drei Eisdielen. Und auch vor anderen Imbiss-Ständen bildeten sich Schlangen.
Die Stände der Flohmarkthändler am Schnellertor waren dicht umringt. Alle konnten diesmal ihre alten „Schätze“ in voller Pracht bei Sonnenschein präsentieren, ohne Angst vor Regenschauern. Die Flohmarktstände zogen sich bis zum Kübelmarkt. Am Kübelmarkt war auch die Umwelt-Gruppe der Agenda 21 mit dem „Tag der Regionen“ zu finden. Neben einem Ökotrainer gab es hier lokale Produkte von Apfelsaft über Gelee bis hin zu Honig vom Imkerverein sowie Wurst und Fleisch und einer Schäferei aus Aura im Sinngrund. Der Bund Naturschutz machte auf den Lebensraum Boden aufmerksam.
Auf dem Marktplatz lag nicht nur Musik in der Luft, sondern auch der Duft von gebratenem und gegrillten Fleisch. Unterstützt von den „Frankengrillern“, denen man bei der Arbeit am großen, runden Grill zuschauen konnte, boten sie von „normalen“ Bratwürsten über eine „Tussi-Bratwurst“ genannte Variante in Pink und den Streetfood-Klassiker Pulled Turkey bis zum Spessart-Burger vielerlei herzhaftes Essen mit gegrilltem Fleisch an. Außerdem war die kleine Hausbrauerei „Pfarrbräu“ aus Stadelhofen auf dem Marktplatz vertreten. Es gab diesmal noch mehr Leckereien wie Pizza, Pulled Pork und Fischspezialitäten.
Auf der Bühne spielten „Die Böhmischen“ zwei Stunden lang Blasmusik von der Polka bis zum Marsch. Die Musiker kommen aus dem nahen Bachgrund und werden von Christian Schulwitz dirigiert. Moderator Bernhard Hahn sagte die Stücke an.
Für Kinder bot die Stadtjugendpflege Basteln und Motivschminken an. Bei den Kleinen kam auch das Karussell vor der Sparkasse gut an.
Der klassische Markt war gut bestückt. Bei den Fieranten gab es unter anderem Kleidung, Wäsche, Schuhe und Taschen. Nicht fehlen durfte Modeschmuck bis hin zu polierten Steinen, auch ein Karlstadter Juwelier hatte wieder einen Stand. Allerlei Cremes und Salben waren ebenso zu finden wie Meerrettich, Käse oder Gummibärchen. Unter den nützlichen Dingen für den Haushalt waren auch Putzmittel, Staubsaugerbeutel und Kunststoffschüsseln. Auch dekorative Dinge etwa aus Holz wurden angeboten. Sogar Tiernahrung war diesmal vertreten. Totgeglaubte leben länger – wer auf das warme Licht von Glühbirnen steht, konnte sich an einem Stand eindecken.
Im strahlendem Sonnenschein bei gefühlten T-Shirt-Temperaturen dachte wohl kaum jemand an Weihnachten. Dennoch hatte der Lions-Club keine Probleme, seinen neuen Adventskalender, der wieder als Los für ein Gewinnspiel dient, an den Mann und an die Frau zu bringen.
Abgerundet wurde der Oktobermarkt mit Führungen der Pfarreiengemeinschaft St. Georg durch die Stadtpfarrkirche St. Andreas sowie eine Traubensegnung mit anschließendem Dämmerschoppen. Die Firma Münch in der Würzburger Straße und der Künstler Elmar Döll in Stetten luden zudem zu Tagen der offenen Tür ein.