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Neuhütten: Oldtimer-Leidenschaft bleibt auch in Zeiten des Internets

Neuhütten

Oldtimer-Leidenschaft bleibt auch in Zeiten des Internets

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    Markenoffenes Oldtimertreffen in Neuhütten:  99 Zweiräder und einige Autos hat alleine Initiator „Simson-Sepp“ auf seinem Grundstück ausgestellt.
    Markenoffenes Oldtimertreffen in Neuhütten: 99 Zweiräder und einige Autos hat alleine Initiator „Simson-Sepp“ auf seinem Grundstück ausgestellt. Foto: Annette Helfmann

    Rund 300 Fahrzeuge, zwei- und vierrädrige, kamen am Sonntag zum markenoffenen Oldtimertreffen. Initiiert hat es "Simson-Sepp". Nach zehnjähriger Pause war es heuer wieder das erste Mal, dass sich rund um den Festplatz Oldtimerfans trafen. Der Zeitpunkt war ideal gewählt, denn zeitgleich und in unmittelbarer Nachbarschaft feierte der Kindergarten sein Sommerfest.

    Eine klassische Win-Win-Situation für beide. Die Oldtimerfans profitierten vom gastronomischen Angebot, und die Kindergartenfestbesucher machten einen Abstecher zu den Fahrzeugen. Jedes der Oldtimerfahrzeuge hat seine eigene Geschichte. Genau das ist es, was "Simson-Sepp", der seinen Namen seiner Vorliebe für Simson-Zweiräder verdankt, fasziniert.

    Mit 16 das Schrauben gelernt

    Sein Opel Kapitän beispielsweise "emigrierte" 1957 in die frühere DDR, erhielt dort eine typische DDR-oliv-Lackierung und wurde von einem Metzger eingesetzt, um, mittels angebauter Anhängerkupplung, die schweren Bullen zu transportieren. Dafür eignete sich der starke Kapitän besser als ein Trabant. Das Schrauben an den Fahrzeugen und deren Geschichte, davon sind die Oldtimerliebhaber "infiziert". Simson-Sepp kam zu Oldtimern im Alter von 16 Jahren über seine eigene Simson. Das DDR-Modell durfte 60 Stundenkilometer fahren, während anderen Mopeds nur 40 Stundenkilometer erlaubt waren. An seiner Maschine hat er das Schrauben gelernt. Später kam die Leidenschaft für Zündapp dazu. 99 Maschinen hat der 42-Jährige inzwischen gesammelt und am Sonntag in seinem Garten ausgestellt.

    Manuel und Florian aus Altfeld waren selbst mit "alten Maschinen" vor  Ort und sind passionierte Schrauber. Wie manch anderer Besucher haben auch sie einen persönlichen Kontakt zum Simson-Sepp. Durch das Internet ist die Vernetzung noch viel einfacher geworden. Auch das Finden von Ersatzteilen. Früher musste man auf unzählige Oldtimermärkte, um Originalteile zu bekommen. Heute braucht es einen Klick im Internet, sagt Simson-Sepp. Einerseits begrüßt er, dass es einfacher geworden ist, andererseits bedauert er die Entwicklung. Nimmt sie doch etwas von der Faszination Oldtimer. Aber nur ein bisschen. Die Leidenschaft bleibt auch in Zeiten des Internets.

    Schönwetter-Fahrzeuge

    Das ganze Jahr auf Oldtimertreffen mit ihrem Mercedes 230 E unterwegs sind Ewald Freitag und Rita Groh aus Neuendorf. Auch Alex, Anny und Harry und ihre Kinder nutzen die Gelegenheit für Ausfahrten mit ihrem 55er Ford Custom Sedan. In den Kombi passen alle Fünf problemlos rein. Für neue Autos können sie sich nicht begeistern. "Weil's jeder hat", sagt Harry und ist überzeugt: "Die alten Fahrzeuge sind oft besser." Jeder der Oldtimerliebhaber schont sein Schätzchen, so dass sie nur bei Schönwetter gefahren werden. Und das war am Sonntag mit rund 30 Grad Celsius auf jeden Fall gegeben.

    Ein echter Hingucker war sicher der 1955er Jaguar XK 140 DHC (Drophead Coupé) von Werner Müller aus Frammersbach. Ob Ford, Opel, Jaguar, Käfer oder Plymouth: Jeder Oldtimer ist so individuell wie sein Besitzer. 

    Wann es das nächste markenoffene Oldtimertreffen in Neuhütten geben wird, steht noch nicht fest.

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