Der Wiesenfelder Hermann Schaub vollendet heute das 80. Lebensjahr. Aktiv in zahlreichen örtlichen Vereinen und Institutionen, hat sich Schaub in den vergangenen 20 Jahren als Mitautor am Karlstadter Jahrbuch auch als Ortschronist einen Namen gemacht.
Hermann Schaub wurde am 22. Dezember 1943 in Wiesenfeld geboren. Kurz nach der Hochzeit der Eltern wurde der Vater bereits Ende 1939 zum Kriegsdienst eingezogen. Er fiel 1944 auf dem Kriegsschauplatz in Rumänien. Hermann wuchs als Halbwaise mit seiner Mutter auf dem elterlichen Bauernhof auf. Nach dem Schulabschluss machte er eine Ausbildung zum Landwirt. Sechs Jahre war er bei der örtlichen Raiffeisenkasse im Büro und Lager beschäftigt. Er wechselte 1968 zur Firma Rexroth und konnte hier berufsbegleitend den Facharbeiterbrief als Drehers erwerben. Nach der Fachschulreife besuchte er zwei Jahre das DAG-Technikum in Heidingsfeld und schloss 1977 als Maschinenbautechniker ab. Nach 38 Berufsjahren, zuletzt in der Arbeitsvorbereitung und Programmierung, ging Schaub in Rente.
Vielseitig engagiert und interessiert
Am 28. August 1970 heiratete er seine Frau Irmgard, geborene Sendelbach. Fünf Töchter wurden dem Paar geschenkt. 1989 baute sich die Familie ein eigenes Haus im Mühlweg. Die Eheleute haben inzwischen zehn Enkelkinder. Der Enkel Jan Riedmann ist infolge eines tragischen Unfalls beim Radrennen am 2. August 2020 gestorben. Seine Schwester Linda Riedmann ist als Profiradfahrerin erfolgreich.
In der Kolpingfamilie wurde Schaub 1962 zum Senior gewählt, von 1973 bis 2003 übte er das Amt des Vorsitzenden aus und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. In den Pfarrgemeinderat wurde er 1968 gewählt. Insgesamt 31 Jahre engagierte er sich hier, davon zwölf Jahre als Vorsitzender. Seit 1971 war er Mitglied der örtlichen Kirchenverwaltung, von 2007 bis 2022 fungierte er als Kirchenpfleger. 1977 trat er der CSU bei, war 24 Jahre Kassier, einige Jahre zweiter und sechs Jahre erster Vorsitzender des Ortsverbandes. In den Vorstandschaften der Flurbereinigung und der Jagdgenossenschaft wirkte er mit. Ausgleich findet Hermann Schaub im Gesangverein, dem es seit 1966 angehört.
Schaub ist interessiert an der örtlichen Geschichte und aufgrund seines weitreichenden Erfahrungsschatzes kann man ihn als Wiesenfelder Ortschronisten bezeichnen. Seit 2002 wirkt er im Autorenteam der Geschichtswerkstatt Karlstadt mit, verfasste im Jahrbuch die Wiesenfelder Jahreschroniken und gut recherchierte Beiträge zur Historie seines Heimatortes. Den runden Geburtstag feiert Hermann Schaub mit seiner großen Familie im Wiesenfelder Pfarrheim.