Festlich geschmückt war das Pfarrheim anlässlich der Präsentation der ersten Chronik über Wüstenzell. Verfasst haben sie eine Handvoll Bürger, die in jahrelanger Kleinarbeit zu dem jetzigen Ergebnis gekommen sind. Es waren dies Edbert Müller, Günter Müller und Bernhard Weigand als federführender Autor. Korrektur gelesen haben das Buch Günter Laudenbacher und Hubert Fiederling.
Bürgermeister Klaus Beck sagte, die Chronik sei „eine Sammlung, die für Jung und Alt geeignet ist“. Dabei seien Begebenheiten über den Werdegang der bis 1978 selbstständigen Gemeinde veröffentlicht worden, von denen manche aus eigener Erinnerung der Autoren kommen und die an die Jugend weitergegeben werden können. Die Vergangenheit sei nicht nur interessant, sondern auch wichtig, um die Gegenwart zu verstehen, sagte Beck.
„Ich habe in dieses Projekt mein Herzblut gesteckt“, sagte Autor Bernhard Weigand. Er dankte seinen Mitstreitern Edbert Müller für die zahlreichen Bilder und Günter Müller für die vielen Beiträge sowie Claus Müller, der im Hintergrund als Spezialist auf diesem Gebiet ein wertvoller Helfer war, für deren Mithilfe. Außerdem dankte er der Gemeinde Holzkirchen für die Vorfinanzierung dieses Werkes. Weigand hat sich schon immer für die Heimatgeschichte interessiert und war mehrere Jahre im Gemeinderat tätig.
Anhand eines Projektors erläuterte Bernhard Weigand die Entstehung Wüstenzells. Interessant zu sehen war eine Original-Urkunde mit Wachssiegel aus dem Jahr 1751, die dem Schneiderwirt Johann Adam Brönner das Schankrecht einräumte. So manche Aufzeichnungen aus den Gemeindebüchern sorgten für Gelächter, wie die Bewilligung einer Heirat anhand von Vermögensverhältnissen, die erst durch Prüfung von der Gemeinde abgesegnet wurde.
Pfarrer Stefan Vuletic beglückwünschte die Gemeinde zu dieser Chronik. „Die Chronik muss weitergeschrieben werden von jedem einzelnen Bewohner dieses Ortes. Von ihnen hängt es ab, wie diese Chronik nach vielen Jahren aussieht, ob es viel Positives von diesem Ort zu lesen gibt.“ Der Pfarrer wünschte, dass Wüstenzell nicht zur Wüste wird, sondern ein blühendes Dorf bleibt.
Günter Müller, Vorgänger des jetzigen Bürgermeisters der Gemeinde Holzkirchen, bedankte sich bei Weigand für das „überzeugende Buch“ und erteilte ihm das Urheberrecht an dieser Chronik: „Was Bernhard Weigand in diesen Jahrzehnten geleistet hat, ist einmalig“, lobte er. Ein besinnliches Gedicht über die Heimat ließ die Zuhörer für einen Moment in sich gehen.
Bürgermeister Beck belohnte die drei Autoren mit Präsenten.
Musikalisch wurde die Feier von Klaus Fiederling umrahmt. Mit kleinen Häppchen, die die Gemeinde gerne für diesen Anlass ausgab, war auch für das leibliche Wohl gesorgt.
Die Dorfchronik umfasst 351 Seiten und kostet 16 Euro. Sie wird über die Gemeinde Holzkirchen vertrieben und ist während der Sprechstunden des Bürgermeisters und bei Bernhard Weigand zu erwerben.