Wer am Mittwoch mit offenen Augen durch die Bonnlandstraße in Hundsbach fuhr konnte es schon von weitem sehen: Die 60 über der Haustür der Nummer 15 wies auf ein besonderes Ereignis hin – die Diamantene Hochzeit im Hause Trebin.
„Wir waren vor 60 Jahren ganz schön aufgeregt“, gestand Johanna Trebin, die sich gern zusammen mit ihrem Mann Franz an die standesamtliche Trauung vor 60 Jahren erinnert. Zur Diamantenen Hochzeit gratulierte nicht nur Eußenheims Bürgermeister Dieter Schneider, sondern es kam auch ein schriftlicher Glückwunsch vom Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer.
Franz Trebin, der 2012 seinen 90. Geburtstag feierte (wir berichteten) wurde am 8. September 1922 als einziges Kind der Eheleute Anna und Wenzel Trebin in Böhmisch Budweis (heute Èeské Budìjovice) geboren. Nach dem Schulbesuch machte er eine Ausbildung zum Textilkaufmann, wurde 1941 zum Arbeitsdienst eingezogen und nach kurzer Zeit zur Wehrmacht nach Linz versetzt.
Als Obergefreiter geriet er 1945 in russische Kriegsgefangenschaft, wurde 1946 nach Gotha entlassen, und da seine in der Zwischenzeit aus Tschechien ausgewiesenen Eltern in Hundsbach eine neue Heimat gefunden hatten, durfte er im gleichen Jahr nach Hundsbach umziehen. Über die Gemeinde Hundsbach, die Firma Gummi-Mayer in Karlstadt und die amerikanischen Streitkräfte in Schweinfurt führte ihn 1957 sein Weg zur Standortverwaltung nach Hammelburg, wo er bis zu seinem Ruhestand 1982 arbeitete.
Johanna Trebin, eine echte Hundsbacherin, wurde am 1. August 1932 in Hundsbach als jüngstes von drei Kindern des Landwirtsehepaares Agnes und Otto Holzinger geboren. So wie damals öfters üblich, musste sie von klein auf dem Hof und in der Landwirtschaft mithelfen und arbeitet später in der Zigarrenfabrik in Karlstadt.
„Wo lernte man damals einen jungen Mann kennen – natürlich auf dem Tanzboden“, erklärte Johanna Trebin lächelnd. Obwohl sie sich schon vom Sehen kannten, platze der Knoten 1950 bei der „Kirbe“ in Bonnland. Am 14. Oktober 1955 wurde in Hundsbach standesamtlich und ein Tag später kirchlich geheiratet. Zuerst wohnten die jungen Eheleute bei ihren Eltern, dann zur Miete und seit 1962 im eigenen Haus in der Bonnland Straße. Sohn Horst und Tochter Hanni entstammen der Ehe. Johanna und Franz Trebin haben vier Enkelkinder.
Franz Trebin ist Gründungsmitglied (1950) des Sport- und Kulturverein Hundsbach (SKV), war Schriftführer und Vorsitzender und gehört zu den Personen, die 1949 den Sportverein Bonnland übernommen haben. Sein größtes Hobby sind das Malen sowie das Lösen von Kreuzworträtseln. Johanna Trebin ist Gründungsmitglied (1976) der Hundsbacher Karnevalsgesellschaft Hundsbach (HuKaGe), stand über 20 Jahre mit drei anderen Damen in der Bütt und putzt seit 1976 in der Kirche. Früher fuhr die Familie sehr gern in den Urlaub in den Süden von Europa, aber auch einmal führte sie der Weg nach Israel. Heute ist das Paar nicht mehr so mobil, aber: „Wir wollen zusammen noch viele Jahre erleben“, ist der Wunsch von Franz Trebin und seiner Frau Johanna.