Neun Monate nach dem Brand eines Wohnhauses in der Untertorstraße in Marktheidenfeld müssen sich am Donnerstag zwei Männer wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung vor dem Würzburger Landgericht verantworten. Dem Pächter des Anwesens wird vorgeworfen, einen Komplizen beauftragt zu haben, das Feuer zu legen. Dabei entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 600 000 Euro.
Das Motiv waren offensichtlich finanzielle Gründe. Er sollte seine Kneipe für 50 000 Euro sanieren, hatte das Geld aber nicht. Deshalb soll er einen Bekannten aus Würzburg angestiftet haben, das Haus in Brand zu setzen, um dann die Versicherungssumme zu kassieren.
Laut Anklageschrift soll sich der Pächter, ein gebürtiger Kasache, am Würzburger Bahnhof mit seinem Landsmann getroffen und ihm 1000 Euro geboten haben, wenn ihm dieser aus seiner Zwangslage helfen würde.
An der Tankstelle in Hafenlohr habe er zwei Kanister Benzin besorgt und seinem Helfer dann einen Nachschlüssel für die Kneipe in der Marktheidenfelder Altstadt übergeben. Der Pächter selbst sei zur Tatzeit in einer Diskothek im hessischen Rodgau gewesen, um ein Alibi zu haben.
Wie berichtet, war der Brand am 10. September 2011 gegen 3 Uhr ausgebrochen. Eine Anwohnerin hatte das Feuer entdeckt und sofort einen Notruf veranlasst. In der Folge rückten fünf Feuerwehren mit fast 100 Wehrmännern an. Zu diesem Zeitpunkt brannte der Dachstuhl des älteren Gebäudes schon lichterloh. Das Feuer zog auch zwei angrenzende Gebäude in Mitleidenschaft.
Nur durch das schnelle Einschreiten der Feuerwehr kamen sechs Personen, darunter ein Kleinkind, mit dem Schrecken davon. Sie hatten sich zum Zeitpunkt des Brandes in einem Hinterhaus aufgehalten.
Im Laufe der Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft verdichteten sich nach und nach die Hinweise, dass der Pächter des betroffenen Anwesens etwas mit der Tat zu tun habe. Er und sein Komplize wurden am 28. September festgenommen und tags darauf dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Würzburg vorgeführt. Seitdem sitzt das Duo in Untersuchungshaft.