(wde) Nun steht dem Bezug einer Pension für Bürgermeister Matthias Loschert (CSU) ab Mai 2008 nichts mehr im Wege. In nichtöffentlicher Sitzung segnete der Gemeinderat am Montag mehrheitlich ab, dass die dafür notwendigen Jahre aus seiner ehrenamtlichen Bürgermeisterzeit (1990 – 2002) als hauptamtlich anerkannt werden.
Wie Loschert, der seit 2002 hauptamtlicher Bürgermeister ist, auf Anfrage sagte, habe der Gemeinderat damit nur die Rechtsauffassung des Landratsamtes Main-Spessart bestätigt. Er selbst sei als Betroffener bei der Beratung und Beschlussfassung nicht dabei gewesen, dieser Teil der Sitzung sei von seinem Stellvertreter Rudolf Hock (CSU) geleitet worden.
Vor dem Hintergrund der in Steinfeld immer wieder aufflackernden Diskussion, ob ein hauptamtlicher Bürgermeister für die 2300 Einwohner zählende Gemeinde notwendig sei, ließ Loschert bereits im vergangenen Jahr durchblicken, dass er bereit sei, das Amt des Bürgermeisters künftig ehrenamtlich zu bekleiden.
Er begründete dies damals damit, dass ihm sowohl das Landratsamt Main-Spessart als auch der Versorgungsverband und der Bayerische Gemeindetag schriftlich bestätigt hätten, dass er ab dem 1. Mai 2008 aufgrund seiner dann 18-jährigen Bürgermeister-Tätigkeit (zwölf Jahre ehrenamtlich, sechs Jahre hauptamtlich) Versorgungsansprüche habe. Dies wiederum ermögliche es ihm finanziell, das Bürgermeisteramt ehrenamtlich auszuüben, ohne auf das Gehalt aus einem weiteren Beruf angewiesen zu sein.
Daraufhin beschloss der Gemeinderat im April 2007 mit 10:5 Stimmen, dass Steinfeld ab 1. Mai 2008 wieder einen ehrenamtlichen Bürgermeister haben soll. Am 2. März wurde Matthias Loschert erneut zum Bürgermeister von Steinfeld gewählt.
Damit ergibt sich die skurrile Situation, dass er ab 1. Mai eine Bürgermeisterpension erhalten wird, obwohl er dieses Amt – wenn auch ehrenamtlich – weiterhin ausführt.