Die Feuerwehr im nur 120 Einwohner zählenden Wallfahrtsort Rengersbrunn im Sinngrund ist und bleibt ein Phänomen: 88 Mitglieder, 73 Prozent der Bürger, sind dort eingeschrieben.
Mangels einer Dorfwirtschaft fand die Hauptversammlung im benachbarten Neuhof statt. Die knapp 40 Teilnehmer unterstreichen die Wertschätzung der Wehr in Rengersbrunn. Die Feuerwehrleute werden bei Übungen und Einsätzen zusätzlich mit einer WhatsApp auf dem Smartphone gerufen und der "kleine Dienstweg" erspart viel Zeit, erklärte Schriftführerin Daniela Müller.
Vorsitzender Bernd Pfeifroth erinnerte an Besuche bei befreundeten Wehren. Höhepunkt des gesellschaftlichen Engagements war zweifelsohne das gut besuchte Zigeunerbratfest. Viel Zeit wurde in Gespräche und Verhandlungen investiert, die die Ersatzbeschaffung eines neuen Fahrzeugs (MLF) für das 30 Jahre alte TSF sowie den dafür nötigen Umbau des Feuerwehrhauses zum Ziel haben. Pfeifroths Dank ging an den Vereinssenior Josef Weis für die tägliche Bewirtung in der Floriansklause.
Intensives Trainingsprogramm für die Jugendfeuerwehr
Kommandant Tim Interwies berichtete von sieben Einsätzen, die zum Großteil technische Hilfeleistungen waren. Bemerkenswert ist, dass heuer in zwei Monaten bereits die gleiche Anzahl registriert ist. Auch tagsüber konnte bei Einsätzen die Gruppenbesetzung gewährleistet werden. In dreizehn Übungen sowie acht für die Prüfung und acht Ausbildungsabenden leisteten die Wehrleute 513 Stunden. Erstmals nach vielen Jahren Abstinenz stellte eine Gruppe ihr Können erfolgreich bei der Leistungsprüfung unter Beweis. In einer Gemeinschaftsaktion wurde die alte Gefrieranlage zu einem Gemeinschaftsraum der Feuerwehrjugend umgebaut.
Gute Dienste leistet der neue 5000-Liter-Faltbehälter, über den die Wehr jetzt in den Alarmplan für Waldbrände Aufnahme fand. Die Übungsbeteiligung im Jahr 2019 beurteilte Interwies als kaum steigerungsfähig. Er lobte das Engagement der beiden Jugendwarte Martina Rützel und Oliver Müller und dankte abschließend der Gemeinde Fellen für das stets offene Ohr bei Ersatzbeschaffungen.
Von einem intensiven Trainingsprogramm in der Jugendfeuerwehr sprach Martina Rützel. Mit Begeisterung sind die Jugendlichen bei den wöchentlich stattfindenden Übungen dabei und der Wissenstest konnte erfolgreich abgelegt werden. Mit kleinen Aufmerksamkeiten wie einem Pizzaessen oder anderen Angeboten wie dem Besuch der Flughafenfeuerwehr Frankfurt gelingt es, den Nachwuchs bei Laune zu halten. 2020 lockt besonders das Kreisjugendzeltlager bei der Bundeswehr Hammelburg.
Ehrungen für langjährige Mitglieder
Vorsitzender Pfeifroth freute sich über Ehrungen langjähriger Mitglieder: 25 Jahre sind Christoph Jähnsch und Andreas Rützel bei der Wehr und Josef Kleespies, Oliver Müller und Stefan Müller sind bereits 40 Jahre Mitglieder.
Bürgermeisterin Zita Baur freute sich besonders über das große Engagement der Aktiven und lobte den Ausbildungsstand mit der finalen Leistungsprüfung. 23 Übungseinheiten sprechen für sich. Zum Kauf des zweifelsohne nötigen neuen Löschfahrzeugs mit Umbau der Fahrzeughalle sei zwar noch keine Entscheidung gefallen, aber der Gemeinderat zeige sich aufgeschlossen und wird in Kürze entscheiden. Baur gab den Tipp, über das Regionalbudget der Sinngrundallianz den Bau der "Floriansstube" als Kleinprojekt zu kreieren und Fördergelder zu generieren. Als Voraussetzung für die Prüfung "Jugendflamme" möchte die Jugendgruppe einen Erste-Hilfe-Kurs durchgeführt haben.