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LOHR: Polizei Lohr: Wolfgang Remelka kommt zurück als Chef

LOHR

Polizei Lohr: Wolfgang Remelka kommt zurück als Chef

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    Er war nur für drei Monate abgestellt, um die Polizeiinspektion Lohr zu führen. Am Mittwoch packte Heribert Schmitt, etatmäßig Leiter der Polizeistation Gemünden, seine Uniform in den Koffer, seine Papiere in die Mappe. Ab Donnerstag bereitet ihn Wolfgang Remelka auf seine neuen Aufgaben vor: Schmitt wird abgeordnet, Remelkas Aufgaben zu übernehmen – nominell in der Stellvertreter-Position, kommissarisch aber als Leiter der Polizeiinspektion Würzburg-Land.

    Remelka wiederum wird der neue Chef in Lohr – dies bestätigte das Polizeipräsidium Würzburg auf Anfrage der Redaktion. Auf dem Papier sei er es schon seit 1. Februar. In sein neues Amt eingeführt werde er voraussichtlich im März.

    Der gebürtige Lohrer war schon mehrfach im Landkreis eingesetzt: Vor seinem Studium (1993) kurz in Karlstadt, ab 1996 dann für fünf Jahre in Lohr, wohin er 2007 nach weiteren Stationen in Würzburg als stellvertretender Inspektionsleiter zurückkehrte. Diese Position hatte der heute 52-Jährige in den vergangenen sechs Jahren auch in der Inspektion Würzburg-Land inne. Seit April 2015 führte der Erste Polizeihauptkommissar aus Gemünden diese kommissarisch. Bis Remelka seinen Dienst in Lohr antritt, übernimmt Dienstgruppenleiter Oliver Ebert die Verantwortung für die Lohrer Dienststelle mit ihrer Stammbesetzung von 41 Beamten (darunter sechs Frauen).

    Der stellvertretende Inspektionsleiter Martin Deisenroth ist nach einer lange geplanten Operation derzeit nicht im Einsatz.

    Faschingsbilanz

    Schmitt zieht nach seinem dreimonatigen Kurzeinsatz in Lohr ein durchweg positives Fazit. Der Fasching sei aus Sicht der Polizei „sehr ruhig verlaufen“, erklärte er auf Anfrage. Die Restalkohol-Kontrolle am Morgen des Faschingsdienstags sei ohne Treffer geblieben. „Es war natürlich auch verdammt schlechtes Wetter“, relativierte er. Womit er andeutet, dass die (rest-)trunkenen Narren wohl nicht unterwegs gewesen seien, sondern ihren Rausch zuhause ausgeschlafen hätten.

    Einziger Ausreißer an den Faschingstagen war ein volltrunkener Jugendlicher, der sich offenbar beim Faschingszug in Rieneck hatte vollaufen lassen. Der 16-Jährige wurde mit Verdacht auf Alkoholvergiftung ins Lohrer Krankenhaus eingeliefert, berichtet Schmitt. Auf der Intensivstation aber habe er sich gegen eine Behandlung gewehrt, randaliert und flüchten wollen. Eine Ärztin rief die Polizei zu Hilfe. Die Ordnungshüter drohten dem Jugendlichen schon, ihn in Gewahrsam zu nehmen. Dies erübrigte sich dann allerdings, weil sein Vater ihn abholte.

    Mit Schmitt kam im November auch der erste große Schwung von Flüchtlingen nach Lohr: In der Jugendherberge wurden mehr als 100 Asylsuchende einquartiert. Übermäßig beschäftigt haben diese die Ordnungshüter bislang nicht. „Wir haben auf keinen Fall auffällige Straftaten“, betonte Schmitt. In seinem Flüchtlingsordner sind bislang nur drei Fälle abgelegt: Im November gerieten zwei syrische Frauen in der Gemeinschaftsunterkunft aneinander. Was an den Beleidigungen und Schlägen dran ist, ist erst noch mithilfe von Dolmetschern zu klären.

    Am Neujahrstag endete eine Auseinandersetzung zweier Jugendlicher in Neustadt damit, dass einer im Main landete und mit einer leichten Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht wurde. Laut Schmitt ging es bei dem Streit um ein Mädchen. Schließlich rief die Security die Polizei, als zwei alkoholisierte Männer von auswärts in der Jugendherberge übernachten wollten. Sie kamen schließlich in einer Wohnung des evangelischen Dekanats unter.

    Haltlose Gerüchte um Flüchtlinge

    Ansonsten hat die Polizei auch damit zu tun, haltlosen Gerüchten nachzugehen. Eine angebliche Vergewaltigung in der Jugendherberge: Fehlanzeige. Schmitt berichtet auch von einem absurden Gerücht, das er mit Gewissheit dementieren kann: Demnach sollen sich zwei Flüchtlinge an einer Lohrer Tankstelle in ein Auto gesetzt haben, als die Fahrerin gerade ihre Benzinrechnung beglich. Informationen eines Anrufers zufolge verlangten sie, nach Würzburg gebracht zu werden. Die Frau habe die Polizei gerufen, die Ordnungshüter sie dann gebeten, dem Wunsch nachzukommen. Dazu Heribert Schmitt: Stimmt nicht. Die Geschichte ist erfunden.

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