In der Montagsausgabe veröffentlichten wir zu dem Artikel „Die Stadt beklagt die ersten Gefallenen“ ein Bild mit Weltkriegsverwundeten, die vor dem alten Spital in Gemünden, dem Kriegslazarett, Karten spielen und Zigarre rauchen. Kreisarchivar Werner Fella weiß mehr über das Bild. Demnach war das Foto eine von der Gemündener Druckerei G. H. Hofmann gedruckte Postkarte.
Der aus Weyersfeld stammende Engelbert Fella (vorne links am Tisch), ein Großonkel von Werner Fella, verbrachte mehr als ein Dreivierteljahr im alten Spital, um seine Verwundungen aus den ersten Kriegswochen auszuheilen. Reservist Fella war als Mitglied der 11. Kompanie des III. Bataillons des 1. Nassauischen Infanterieregiments Nr. 87 bei Gefechten in Belgien oder Frankreich leicht verletzt worden. Das Infanterieregiment war der 21. Infanteriedivision unterstellt, die in den ersten Kriegstagen und -wochen in Belgien sowie an der Maas, der Marne und der Somme kämpfte.
Am 20. Oktober 1914 schickte Engelbert Fella mit der Feldpost „dieses kleine Andenken aus dem Krankenhaus als Krieger vom Feldzug 1914“ an seinen Bruder Gregor, den Großvater von Werner Fella, der damals noch bei einer Ersatzpioniereinheit in Germersheim/Pfalz stationiert war. Die Postkarte befindet sich noch im Fellaschen Familienarchiv.
Ihm selbst gehe es Gott sei Dank wieder besser, schreibt der Verwundete Engelbert. Gestern habe ihn jedoch ein anderer Weyersfelder Verwundeter besucht: „Seine Wunde ist wieder auf, und der tut auch noch viel schnappen“, schrieb er. Engelbert Fella überlebte, wie sein Bruder Gregor den Ersten Weltkrieg – der wurde 1915 und 1916 jeweils leicht verletzt und war später Vorsitzender des Weyersfelder Kriegervereins.
Der erste Weyersfelder fiel am 28. August 1914 in Frankreich. Im Jahr 1914 beklagte Weyersfeld insgesamt fünf Gefallene, alle in Frankreich, weiß Kreisarchivar Fella.