Das Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung in München hat jetzt die Daten aus dem Jahr 2008 zusammen. Danach wurden im vergangenen Jahr in Bayern insgesamt 4925 landwirtschaftliche Grundstücke, ohne Gebäude und Inventar, verkauft. Von der Fläche her entsprach dies rund 7390 Hektar.
Somit wuchs die verkaufte Acker- und Grünlandfläche im Vergleich zum Vorjahr um 1083 Hektar oder rund 17,2 Prozent an. Mit bayernweit durchschnittlich bezahlten 25 379 Euro pro Hektar landwirtschaftlicher Fläche, mussten die Käufer deutlich tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr, als die Preise im Schnitt noch bei 23 431 Euro lagen. Im Landkreis Main-Spessart freilich gab es einen umgekehrten Trend, noch dazu auf deutlich niedrigerem Preisniveau.
Erfasst werden in der Statistik der Verkäufe von Acker- und Grünlandflächen, die mindestens 1000 Quadratmeter (0,1 Hektar) groß sind und die auch nach dem Verkauf weiterlandwirtschaftlich genutzt werden.
Neben der Nutzungsart und der Lage des Grundstücks, wird der Kaufpreis auch durch die Bodengüte bestimmt. Gutes Ackerland hat auf einer Skala von 0 bis 100 eine Ertragsmesszahl (EMZ) von 70 und mehr pro Ar, ertragsschwache Böden haben eine EMZ unter 30 pro Ar. Im Landkreis Main-Spessart lag die Bodenqualität der verkauften Grundstücke im Schnitt bei 47.
Insgesamt wechselten im Landkreis 2008 exakt 115 landwirtschaftliche Grundstücke den Eigentümer. Im Jahr zuvor waren es noch 133 Grundstücke. Die verkaufte Fläche umfasste 2008 insgesamt knapp 80 Hektar. (2007: 119,23 Hektar) Im Schnitt bezahlten die Käufer dabei für den Hektar Fläche 10 037 Euro. Umgerechnet auf den Quadratmeter ergab sich also ein Wert von fast genau einem Euro. Damit lag der Preis für landwirtschaftliche Grundstücke im Landkreis um ganze 60,5 Prozent unter dem bayernweiten Durchschnitt.
Im regionalen Vergleich sind die Schwankungen besonders groß. Denn ein teures Grundstück kann den Durchschnittspreis ziemlich in die Höhe treiben, wenn nur wenige Flächen zum Verkauf stehen. Erschwerend kommt hinzu, dass es in 13 Stadtkreisen sowie in den Landkreisen Starnberg und München nur wenige Grundstücksverkäufe gab und die Statistiker deshalb aus Datenschutzgründen keine Hektar-Preise veröffentlichen. Am teuersten waren die Ackerflächen offiziell im Bereich der Stadt Augsburg mit rund 74 530 Euro pro Hektar, gefolgt von der Stadt Ingolstadt mit rund 58 150 Euro, dem Landkreis Augsburg mit 56 540 Ebersberg und dem Landkreis Miesbach mit 55 190 Euro pro Hektar.
Deutlich günstiger zu haben sind Flächen in eher ländlichen Gebieten mit meist unterdurchschnittlichen Bodenqualitäten. So kosteten in den Landkreisen Kronach, Bad Kissingen und eben Main-Spessart die landwirtschaftlichen Grundstücke nur rund 7070 bis 10 040 Euro je Hektar.