Der ehemalige Kunstlehrer am Lohrer Gymnasium hatte sich bereit erklärt, seine Erfahrung in den Projekttag einfließen zu lassen und einen ganzen Vormittag die Klasse 4a betreut. Wie Zock sagte, war es das erste Mal überhaupt, dass ein professioneller Künstler dem Tag eine ganz spezielle Note verpasst hatte. Und Schaller machte seine Aufgabe sichtlich viel Spaß, wie man nicht zuletzt an seinen mit Farbe beschmierten Fingern sehen konnte. Er hatte den Ältesten der Grundschule die Aufgabe „Fantasietiere“ gegeben.
Die Schülerinnen und Schüler malten großformatig Fantasietiere, die sich aus Elementen der verschiedensten Tierarten zusammensetzen. So entstanden die herrlichsten und verrücktesten Tiere überhaupt: eine Giraffe mit Schlangenkopf und Fischschwanz oder ein Löwe mit Elefantenrüssel und Krokodilschwanz. Natürlich gaben die Kinder ihren Kreationen auch eigene Namen und so entstanden unter anderem die Fantasietiere „Elefantosaurus“ oder „Figiraffa“.
Dem Thema „Die spitzen Grünen greifen die runden Roten an“ hatte sich Klasslehrerin Christiana Wolf mit ihrer 1a angenommen. Die Kinder mischten Grün- und Rottöne, bemalten Papier und schnitten die Formen aus. Diese galt es dann, in Formationen auf schwarzes Tonpapier zu kleben. „Wichtig ist, dass die Richtung der grünen Teile auf die roten zu erkennen ist“, erklärte Wolf. Dies sei eine sehr anspruchsvolle Aufgabe für die Kinder dieser Jahrgangsstufe.
Eine große Anforderung hatten auch die Mädchen und Jungs der 2a zu bewältigen. Klassenlehrerin Helga Meusert hatte das Bild „Der Unterwassergarten“ von Paul Klee ausgesucht. Die Schüler wurden hier mit der Nachgestaltung beauftragt. Musik sollte ihnen helfen, sich besser in die Unterwasserwelt hineinzudenken. Die Herausforderung beim Malen lag darin, dass die Kinder alle Farben, die sie für das Bild verwendeten, selbst mischen mussten. „Und das Mischen war wirklich schwer“, sagte Lea. Ihrem Klassenkameraden Christian hatte das Thema richtig gut gefallen: „Das Mischen hat mir Spaß gemacht und ich fand es echt lustig.“
Mit dem gleichen Künstler befasste sich auch die Klasse 2b. Lehrerin Isolde Henning hatte hier das Bild „Der Goldene Fisch“ ausgesucht. Der wurde mit Wachsmalkreide aufs Papier gebracht; anschließend wurde mit Wasserfarben und der Schwämmchendrehtechnik das Wasser ins Bild „gezaubert“.
Mit „Schweinen in der Suhle“ befassten sich die Kinder der Klasse 3a mit ihrer Lehrerin Isabel Diehm. Die Bilder waren eine Mischung aus Malerei mit Wasserfarbe und einer Collage. Denn originalgetreu wurde mit Kleister Stroh um die Schweine herumgeklebt.
Parallel zu den Schülern in Wombach hatten natürlich auch die Kinder im Rodenbacher Schulhaus einen Projekttag Kunst. Dort beschäftigte sich die Klasse 3b unter Leitung von Gunhild Müller-Karl mit Werken des Künstlers Wassily Kandinsky und stellte eine Klassen-Komposition aus verschiedenen geometrischen Formen her.
Den Künstler James Rizzy hatte Lehrerin Annette Spiegel zum Thema der Klasse 4b gemacht. Es wurden verschiedene Werke besprochen und Kunstdrucke gezeigt; außerdem gestalteten die Schüler ein dreidimensionales Bild nach Rizzy. Für die Klasse 1b musste der Projekttag ins Wasser fallen, da die Lehrkraft erkrankt war. Allerdings soll der Tag laut Zock nachgeholt werden.
„Endlich können wir uns mal Themen annehmen, die wir sonst nicht angehen können“, freute sich Zock, dass der Tag bei den Schülern so gut angekommen ist. Wie sie sagte, sehe der Lehrplan für Grundschulen lediglich eine Stunde Kunstunterricht in der Woche vor. Dass es den insgesamt 160 Schülern in Wombach und Rodenbach auch heuer viel Spaß gemacht hat, sah man an den Ergebnissen der Kunstwerke. „Es ist einfach enorm, was man aus den Kindern herauskitzeln kann. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei“, zog die Schulleiterin ein positives Fazit.
Online-Tipp
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