Voll war es im Debatten-Café am Hanns-Seidl-Gymnasium in Hösbach. In dem Raum waren Vertreter sämtlicher unterfränkischer Debattenschulen zusammengekommen: Je zwei Schulsieger pro Sekundarstufe, zwei Nachrücker und einige Schülerjuroren sowie Begleitlehrkräfte. Auch das Gymnasium Lohr hatte zusammen mit den beiden Wettbewerbskoordinatorinnen Nicole Weierich und Christina Helfrich acht fähige Schülerinnen losgeschickt, um in fairem Wettstreit gegen die anderen Schulen zu zeigen, wie sachliches Argumentieren funktioniert.
Bald ging es für die beiden Schulsiegerinnen Amelie Bednarz (10a) und Johanna Keller (9c) in die Vorbereitung. Auch die Jurorinnen Tamara Burchardt (9c) und Angelina Sachs (9b) waren bereit für ihren Einsatz. Zunächst galt es, Punkte in den beiden Vorrunden zu sammeln. Zu den Streitfragen "Soll das Rauchen in der Öffentlichkeit verboten werden?" und "Sollen Dialekte in der Schule unterrichtet werden?" mussten sich die beiden Debattantinnen einmal auf der Pro- und einmal auf der Contra-Seite äußern. Im Zentrum steht dabei ähnlich wie im Bundestag ein Gesetzesvorschlag eine Maßnahme, die die Pro-Seite entwickelt und über die dann zu viert Argumente ausgetauscht werden.
Bewertet wird nicht nur das Einhalten der Sprechzeiten, sondern auch die Sachkenntnis, die Ausdrucksfähigkeit und die Überzeugungskraft sowie die Gesprächsfähigkeit, wozu beispielsweise ein respektvoller, wertschätzender Umgangston sowie ein inhaltliches Eingehen auf den Vorredner gehören.
Nach den Vorrunden wurde im Debatten-Café erneut ungeduldig auf die Auswertung der Juryergebnisse geharrt. Und dann die große Freude. Amelie Bednarz hatte es ins Finale geschafft. So galt es ein letztes Mal, mitzufiebern, während die Schülerin mit großer Ruhe und fundierter Sachkenntnis ihren verbalen Finger und manche Wunde der Maßnahme der Pro-Seite legte, die sich dafür aussprach, eine Kennzeichenpflicht für Fahrräder einzuführen.
Auch wenn es am Ende der Debatte aus Sicht der Jury nicht für einen Sieg reichte, geht es für Amelie als Nachrückerin trotzdem am 8. April ins Maximilianeum nach München.
Von: Christina Helfrich