Rad fahren an einem herrlichen Frühlingswochenende und spätestens alle zehn Kilometer eine bewirtschaftete Raststation, die zum Verweilen einlädt und Lust auf die Weiterfahrt macht. Die Aktion Radlspaß 2010 durch das Werntal ließ sich bei der Eröffnung am Sonntagmorgen zwar etwas zäh an (wir berichteten). Auf dem fast 80 Kilometer langen Werntalradweg von Rottershausen bis Wernfeld tröpfelten die ersten Radler zunächst nur so daher, doch ab der Mittagsstunde gab es auf der Piste und ihren Nebenstrecken ordentlich viel Zweiradverkehr.
Eine sechsköpfige Radwandergruppe war hellauf begeistert vom Werntalradweg. Sie waren mit dem Auto von Volkach nach Gramschatz gefahren und hatten dort ihre Drahtesel für eine gehörige Rundreise bestiegen: Über Arnstein, Thüngen und Stetten strampelten sie bis Wernfeld, um dann nach Süden in Richtung Karlstadt nach Retzbach zu fahren. Dort ging es hinein und hinauf ins Retztal zurück nach Gramschatz.
Pünktlich um 12 Uhr aber erreichte die Gruppe die wohl am besten versorgte Station: den Weinpavillon an der Radbrücke in Stetten. Dort versorgte die Feuerwehr die Gäste mit einem kurzen Imbiss oder eine zünftiger Mahlzeit und erfrischte mit verschiedenen Getränken – darunter natürlich auch Wein vom Stettener Stein – für die Weiterreise.
Knapp 200 Kilo brachte ein Ehepaar aus Schweinfurt auf die öffentliche Waage der Marktgemeinde Thüngen – allerdings einschließlich ihrer Fahrräder. Hier luden Bürgermeister Klaus Enzmann und sein Gemeindemitarbeiter Hubert Druschel die Radler ein, sich kostenlos wiegen zu lassen. Dafür erhielten sie eine schön gestaltete Wiegeurkunde. Auch hier verlief der Besucherstrom zunächst recht zögerlich, doch am Nachmittag bekamen die beiden Wiegemeister ordentlich zu tun.
Der Natur- und Kunstführer Manfred Kleinwechter hatte sich eine ganz besonders interessante geführte Tour von Stetten über Wernfeld bis nach Karlstadt ausgedacht. Zuerst wurden die Mühlen von Eußenheim angesteuert und erkundet, dann ging es weiter bis an die Wernmündung, wo der Führer seinen Gästen von der Treidelschifffahrt vergangener Tage erzählte und später in Harrbach von den Kettenschiffen wie der „Meekuh“. Spannend auch ein Besuch in der Staustufe von Harrbach, wo man erfuhr, dass das dortige Wasserkraftwerk gerade einmal so viel Strom erzeugt wie eineinhalb der modernen Windräder.
Landrat Thomas Schiebel lobte bei der Eröffnung am Weinpavillon in Stetten den Werntalradweg ganz besonders, da er Radlspaß, kulinarische Freuden sowie Kunst und Kultur aufs Beste miteinander verbinde. So gab es im Winzerkeller Stetten eine Kunstausstellung mit Werken von Michael Königer, und in Aschfeld luden die Gaden der Kirchenburg zur Besichtigung ein.
Rund 30 Radfahrer begrüßte Arnsteins Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz auf den Cancaleplatz. Sie meinte, Radfahren schone den Geldbeutel und die Umwelt und fördere die Gesundheit. Frater Pauly Maniyattu erbaut Gottes Segen für die Radfahrer auf ihren Gefährten, für unfallfreies Fahren und eine glückliche Heimkehr. Zuvor fuhr Frater Pauly mit einer Rikscha vor.
Das Gasthaus „Goldener Engel“ und das Café-Bistro „Dive in“ beteiligten sich an der Aktion mit Snacks und Getränken. Zum deutschen Biertag lud die Arnsteiner Brauerei zu Besichtigungen mit Stärkung ein.