Rund ein Jahr hatten Schulleiter Dieter Schanzer und die zweite Konrektorin Kathrin Schwind auf diesen Tag hingearbeitet: Am Freitag erhielt die Realschule Marktheidenfeld (RSM) das Kompass-Zertifikat als Schule, die sich besonders auf die individuelle Stärkenförderung ihrer Schüler konzentriert.
Schüler auf die Bühne bringen
Kompass, das steht für „Kompetenz aus Selbstbewusstsein und Stärke“: Schulen mit dieser Auszeichnung vermitteln ihren Schülern nicht nur Fachinhalte, sondern auch Lern- und Selbstkompetenzen. So belegen zum Beispiel alle Schüler der RSM in der fünften Klasse das Fach „Lernen lernen“ und müssen regelmäßig reflektieren, wie ihr Lernstand ist. Aber auch um künstlerische Talente geht es bei Kompass.
„Unser Ziel ist, dass ihr auf der Bühne steht“, sagte Karlheinz Lamprecht, Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Unterfranken, der das Zertifikat übergab. Kein Frage also, dass das Rahmenprogramm der Feierstunde von den Schülern selbst gestaltet wurde: Zum Auftakt spielte eine vierköpfige Band die Balade „Say you won't let got“ von James Arthur. Die Kompass-Projekte der Realschule stellten außerdem die Schüler der sogenannten Talentklasse in Form eines Sketches vor.
Übergang zum Gymnasium erleichtern
Die Talentklasse selbst ist eine dieser Maßnahmen, die Schwind und Schanzer im vergangenen Jahr ins Leben gerufen haben. Ab Stufe sieben kommen in dieser Klasse besonders gute Schüler zusammen, die dann durchgängig bis zur zehnten Klasse ein Wahlfach mehr belegen als die Mitschüler in den anderen Klassen. „Die Schüler können wählen zwischen einem mathematischen Schwerpunkt und der zweiten Fremdsprache Französisch“, sagt Schwind. „So erleichtern wir ihnen den Übergang auf das Gymnasium.“
Neu sind aber auch die Bücherkisten, die die Schüler in Vertretungsstunden nutzen können. So wird die Lesekompetenz des Einzelnen gefördert. Für das Schuljahr 2018/2019 plant die Schulleitung außerdem, eine Streitschlichtergruppe und das Wahlfach Schulradio einzuführen.