Das Sterben traditionsreicher Geschäfte in der Region geht weiter. Nun wirft auch das alteingesessene Ladengeschäft Reber in Frammersbach das Handtuch. 58 Jahre war das Geschäft in Familienhand. Zum Jahresende ist Schluss mit dem Verkauf von Geschenkartikeln, Haushalts- und Eisenwaren, Werkzeugen und dem Schlüsseldienst in der Wiesener Straße 99. Bis dahin läuft der Ausverkauf.
Gegründet wurde die Firma Reber von Schlosser- und Schmiedemeister Oskar Reber, unterstützt von seiner Frau Brunhilde. Es entstand ein Ladengeschäft für Öfen, Herde und Baubedarf. In der nachfolgenden Zeit wurden Einbauten getätigt. Daraufhin absolvierte Oskar Reber im Jahre 1973 die Meisterschule für Heizungs- und Lüftungsbau. Sein Sohn Johannes folgte zwei Jahre später in die Branche.
Standbein in Frankfurt
So bauten sich die Rebers ein zweites Standbein im Bereich Heizungs- und Sanitärsysteme auf. Dieser bleibt auch weiterhin mit fünfzehn Mitarbeitern bestehen und hat ein Büro in Frankfurt-Niederrad. Durch die Auftragslage wurden weitere Mitarbeiter und Auszubildende eingestellt, da sich die Firma immer weiter entwickelte. Heute werden vor allem Aufträge auch im Rhein-Main-Gebiet ausgeführt
2000 war Generationenwechsel
Anders die Situation in Frammersbach: Das hiesige Geschäft war stark rückläufig. Das Einkaufsverhalten habe sich stark verändert, sagt Gudrun Reber, die zusammen mit ihrem Mann im Jahre 2000 die komplette Leitung der Firma übernahm.
Es sei öfter vorgekommen, dass sich Kunden im Geschäft beraten haben lassen. Dann kam die obligatorische Antwort: Das muss ich erst einmal mit meinen Ehepartner besprechen. Gesehen habe man die Kunden danach nicht wieder, so Reber.
Rolle des Onlinehandels
Mit der Stammkundschaft allerdings habe man ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt. Aus Rentabilitätsgründen reifte nun jedoch der Entschluss, wenn auch schweren Herzens, so Reber, das Ladengeschäft, aufzugeben. Die Konkurrenz des Onlinehandels im Internet sei zu groß geworden.
Auf der Strecke bleiben aber auch ältere Menschen, die sich mit dem Computer nicht auskennen und immer weniger Fachgeschäfte vor Ort auf dem Land vorfinden.
Was mit den Verkaufsräumlichkeiten in den beiden Etagen passiert, ist noch vollkommen offen.