Dem TSV Rechtenbach mit seinen Abteilungen dient die Turnhalle als ideale Übungsstätte, anderen Ortsvereinen als geräumiger Veranstaltungssaal. Die Ortsfeuerwehr fand in einem Anbau ein neues Zuhause mit vielfältigen technischen Möglichkeiten. Im Untergeschoss fand der Kegelsport Einzug ins dörfliche Sportgeschehen. Ein Jugendraum wurde ebenfalls angebaut.
Die Geschichte des Turnhallenbaus geht jedoch weiter als 30 Jahre zurück. Am 23. September 1967 trafen sich auf Einladung des damaligen Bürgermeisters Otto Schmitt die örtlichen Vereinsvorstände, um drei dringend erforderliche Bauten zu besprechen: eine Turnhalle, ein Feuerwehrhaus sowie ein Leichenhaus.
Zumindest der Bau von Turnhalle und Feuerwehrhaus ließ sich miteinander verbinden. Am 21. Oktober wurde deshalb der Turnhallenbauverein gegründet und Kurt Becker zum Vorsitzenden gewählt. Ziele des Vereins laut Satzung waren der "Bau einer Turnhalle für gemeinnützige Zwecke" und die "Beschaffung von Finanzmitteln für den Bau". 1968 beschloss die Mitgliederversammlung den Beitritt des TSV in den Turnhallenbauverein. Die ersten Kostenschätzungen für den Bau aus dem Jahr 1971 beliefen sich auf 460 000 Mark: 330 000 Mark für die Sporthalle und 130 000 Mark für das Feuerwehrhaus.
37 000 Mark Zuschuss konnte die Gemeinde Rechtenbach von der Regierung von Unterfranken und dem Landkreis allein für den Ausbau des Feuerwehrhauses erwarten. Um auch vom Bayerischen Landessportverband Zuschüsse zu bekommen, übernahm der TSV Rechtenbach im Mai 1972 die Bauträgerschaft. Die Bauarbeiten konnten beginnen. Von 1971 bis März 1973 erbrachten freiwillige Helfer unter der Leitung des Architekten Raimund Schwab etwa 5000 Arbeitsstunden. Zahlreiche Spendengelder aus Haussammlungen und eigenen Veranstaltungen ließen die Einnahmen auf eine stolze Summe anwachsen. Knapp 150 000 Mark wurden bis zu diesem Zeitpunkt verbaut. Der Turnhallenbauverein zählte mittlerweile 126 Mitglieder.
Am 3. Mai 1975 erfolgte die feierliche Übergabe der Turnhalle. Aus den Händen des Vorsitzenden des Unterfränkischen Turnverbandes, Ludwig Wöber, erhielt der damalige Vorsitzende des TSV, Walter Schmitt, die Goldmedaille für den Turnhallenbau. Vier Tage lang feierten die Bürger Rechtenbachs damals die Fertigstellung der lang ersehnten Sportstätte. Der Turnhallenbauverein löste sich im gleichen Jahr auf.
Zum 50-jährigen Bestehen des TSV erhielt die Turnhalle im April 1998 einen neuen Innenanstrich. Saniert wurden alle Sanitäreinrichtungen im Untergeschoss, die Heizungsanlage, die Dusche und einiges mehr; außerdem wurde eine neue Theke wurde in die Gaststätte eingebaut. 2000 feierten die Rechtenbacher das 25-jährige Bestehen der Turnhalle mit einem Beatabend sowie einem Festgottesdienst.

An diesem Wochenende wird nun der runde Geburtstag gefeiert. Der TSV lädt am Samstag, 1. Oktober, zu einem bunten Programm ab 1830 Uhr in die Turnhalle ein. An diesem Abend werden sich die Abteilungen des TSV, vom Mutter-Kind-Turnen, Kegeln, über Fußball bis hin zur Abteilung Bauchtanz, einzeln vorstellen. Außerdem stehen Ehrungen für 25-jährige, 40-jährige und 50-jährige Mitgliedschaft auf dem Programm. Im Anschluss folgt ein gemütliches Beisammensein mit musikalischer Unterhaltung von Frank Herold. Außerdem gibt es nach dem offiziellen Teil "Preise wie vor 30 Jahren". Am Sonntag, 2. Oktober, ist um 915 Uhr Treffpunkt vor der Turnhalle zur Kirchenparade. Um 930 Uhr folgt der Gottesdienst. Anschließend klingt der Vormittag mit einem Weißwurstessen aus.