Mit klarer Mehrheit hat der Gemeinderat am Donnerstagabend im Rathaus den vorberatenen Haushalt für das Jahr 2025 durchgewunken. Die neue Kämmerin der VG Lohr, Julia Günther, stellte das Zahlenwerk erstmals in ihrer neuen Funktion vor. Ihre Ausführungen beschränkten sich dabei nur auf die wesentlichen Eckpunkte.
Der Haushaltsplan beläuft sich auf insgesamt 5.182.750 Euro. Der Verwaltungshaushalt umfasst 2.524.650 Euro, der Vermögenshaushalt 2.658.100 Euro. Die Gemeinde kann eine Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt in Höhe von 244.730 Euro vornehmen.
Schwerpunkte gesetzt
Ein Schwerpunkt auf der Ausgabenseite liegt in diesem Jahr auf dem geplanten Glasfaserausbau, der zur Jahresmitte starten soll. Die Kosten dafür sind mit 284.000 Euro angesetzt. Für die Errichtung einer Wassertretanlage an der Brombergquelle sind 200.000 Euro eingeplant. Investitionen im Bauhof in Höhe von 51.000 Euro betreffen unter anderem den Vorplatz und den Umbau des Sozialraums. Für die Kanalleitung nach Lohr erwartet die Gemeinde in diesem Jahr noch eine Beitragsrate von den Anliegern in Höhe von 650.000 Euro. Nach aktuellem Stand verbleiben rund 950.000 Euro offene Kosten für die Gesamtmaßnahme. Weitere 350.000 Euro Fördermittel des Wasserwirtschaftsamts werden voraussichtlich nicht im laufenden Jahr zur Auszahlung kommen. Aktuell rechnet Kämmerin Günther mit etwa 600.000 Euro nicht gedeckten Kosten für die Kanalanbindung.
Zur Finanzierung dieser Maßnahmen greift die Gemeinde auf Rücklagen zurück. Aus dem Haushaltsjahr 2024 stehen noch nicht verwendete Mittel in Höhe von 1,12 Millionen Euro zur Verfügung. Zusätzlich ist eine Entnahme von 214.000 Euro aus den "echten Rücklagen" erforderlich. Kreditaufnahmen sind nicht vorgesehen.
Ein Blick auf die Einnahmenseite zeigt, dass die größten Posten der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit 772.500 Euro und die Schlüsselzuweisungen des Freistaats mit 570.700 Euro sind. Aus der Grundsteuer A und B erwartet die Gemeinde Einnahmen in Höhe von rund 101.000 Euro. Hinzu kommt die Investitionspauschale des Landes in Höhe von 149.000 Euro.
Unklar bleibt nach wie vor, wie sich die Grundsteuerreform auf die Einnahmesituation im Detail auswirkt. Ein verlässlicher Überblick sei frühestens im Herbst möglich. Sollte sich dabei eine Mehrbelastung für Grundstückseigentümer ergeben, werde das Gremium möglicherweise über eine Senkung der Hebesätze beraten.
Investitionen bis 2028
Auch der Finanzplan und der Investitionsplan bis 2028 wurden vom Gremium einstimmig beschlossen. Die größte Einzelmaßnahme in diesem Zeitraum ist der Umbau der alten Schule zum neuen Kindergarten. Die veranschlagten Gesamtkosten belaufen sich auf 3,75 Millionen Euro. Erwartet werden Fördermittel in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro. Neue Beiträge dürften in den nächsten Jahren auf die Anlieger zukommen: Mit 700.000 Euro ist eine Kamerabefahrung und eine Fremdwassersanierung im Kanalnetz eingeplant, die auf die Verbraucher umgelegt werden müssen.
Der Gemeinderat Rechtenbach behandelte in seiner jüngsten Sitzung noch weitere Themen. Die Gemeinde entsendet künftig den zweiten Bürgermeister Daniel Franz als Vertreter in die Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung. Bisher wurde das Amt von Gemeinderätin Stephanie Durchholz wahrgenommen. Bürgermeister Christian Lang informierte, dass der untere Teil der Siedlungstreppe inzwischen saniert wurde. Das Material für den oberen Bereich ist bereits geliefert. Sobald die beauftragte Firma Kapazitäten hat, soll der zweite Bauabschnitt folgen. Aktuell ist die Treppe wieder begehbar.