Zwei frustrierte Hausfrauen, ein Besuch beim Arbeitsamt und Öbbelwei im Bembel drin: Viereinhalb Stunden lang präsentierten die Rechtenbacher Narren am Samstag in der voll besetzten Turnhalle ein kurzweiliges Programm mit Sketchen, Büttenreden und Gesangsdarbietungen. Auch ohne Prinzenpaar rockten die Akteure die Bühne und setzten vor allem mit großartigen Tanzdarbietungen das diesjährige Motto "Rechtenbach rockt" großartig um.
Ötsch und Dötsch (Helmut Geist und Klaus Bartel) reflektierten mit viel Wortakrobatik das Dorfgeschehen. Mit Exerzitien mit Whisky in der Bütt eiferten die beiden den Whisky-Exerzitien von Pfarrer Eschenbacher nach. "Wir holen uns den Vikar dazu, dann kommen wir in die Bildzeitung", freute sich Dötsch. Gesagt, getan und Pfarrvikar Christian Nowak unterstützte mit einem »geistigen Trinkspruch« und half natürlich bei der Verkostung. Mit dem Song "Rollen, rollen durch den Spessart"« verabschiedete sich das Blödelduo nach 35 Jahren aus der Kötzebütt, wofür es Standing Ovations vom Publikum gab.

Nur noch ambulant
Mit "Do Whatsapp, do Internet, Kuschelhasen-Videos", nahmen als "Zwei Schwestern, eine von gestern" (Bärbel und Frieda Wagner) die Internetproblematik in vielen Familien auf die Schippe. Auch die Partnersuche im Internet stand im Fokus: "Stationär nehm´ ich mir keinen mehr auf, nur noch ambulant". Problemzonen wirkten die beiden Schwestern mit "Barbie Girl" entgegen und ließen die Hüften schwingen.
"Mehr Zärtlichkeit, Zuneigung und ein Vorspiel" wünschten sich zwei frustrierten Hausfrauen (Chantal Matreux und Silvia Arslan) und machten klare Ansagen, bei dem die Männerwelt kräftig ihr Fett wegbekam. Von "Stößchen" zu "Stößchen" liefen die beiden als Büttenluder zur Höchstform auf und sorgten mit Yoga-Livevorführungen mit dem herabschauenden Hund für wahre Lachsalven im Saal.
Nur schwer zu vermitteln

Dass eine Baggerfahrerin (Petra Riedmann) mit ihrem Bagger "Jean Claude" nur schwer zu vermitteln ist, zeigte sich im Sketch "Beim Arbeitsamt" mit Regina Hock in der Rolle der Arbeitsvermittlerin. Mit klasse Wortspielen und "uns gibt es nur zu zweit", brachte die Arbeitsuchende die Dame vom Amt zur Weißglut.
Mit "Musikkabarett vom Feinsten" sang sich ein Rechtenbacher Ehepaar (Maria und Wolfgang Adolf) den Frust von der Seele. "Du reechst mich uff mit deine stinkende Kessfüß, laute Fürz – meine Nerve sen om End", brachten die Vollblutmusiker mit ihren Liedern, ihrem Outfit und vor allem ihrer Gestik kurz vor Mitternacht den Saal zum Toben. Das Geheimnis des immer noch närrischen Ehepaares lüften die beiden mit dem Lied "Meine Alte säuft so viel wie ich".
Neu formierte Prinzengarde
Einen überragenden Gardetanz mit toller Harmonie und viel Eleganz bei flotter Marschmusik zeigten erstmals bei der Prunksitzung die 16 Mädels der neu formierten Prinzengarde. Die absolute Augenweide des Abends mit sensationeller Ausstrahlung war der Gastauftritt der Showtanzgruppe aus Fuchsstadt. Auch die sechs Mädels der Lila Garde überzeugten.
Mit Mofas kamen die "Kötzedänza" beinhart und ließen zu einem Rockmix die Bühne beben. Nach dem Motto "Der Speck muss weg" zeigten sich die acht Mädels der "Minizicken" sehr sportlich. In sexy Lack und Leder als Rockerbräute setzte das Männerballett den Schlusspunkt.