Einstimmig hat der Karlstadter Stadtrat zur Planung der B 26n vier Punkte beschlossen:
• Die Stadt Karlstadt fordert für den gesamten Abschnitt von Arnstein bis Karlstadt ein gemeinsames Planfeststellungsverfahren. Damit soll vermieden werden, dass in „Salamitaktik“ zwischen Arnstein und Müdesheim Fakten geschaffen werden, die dann eventuelle Änderungen auf dem Abschnitt Müdesheim bis Karlstadt unmöglich machen.
• Der „Anschluss Ost“ an die B 26 auf der Höhe zwischen Karlstadt und Stetten kann nicht akzeptiert werden. Der Stadtrat Karlstadt will sich damit detaillierter befassen, wenn die aktuelle Verkehrsprognose des Staatlichen Bauamts vorliegt.
• Die Trassenführung in der Nähe von Heßlar soll weiter nach Norden verschoben werden.
• Noch bevor – und auf „bevor“ liegt die Betonung – die B 26n für den Verkehr freigegeben wird, muss das nachgeordnete Verkehrsnetz für die Karlstadter Stadtteile ertüchtigt werden. Das soll im Zuge eines Konzepts für den Landkreis Main-Spessart geschehen.
Bürgermeister Paul Kruck erläuterte, damit sei noch nicht das letzte Wort gesprochen. „Wir äußern uns damit nur einmal grundsätzlich.“ Eine Arbeitsgruppe mit Stadtratsmitgliedern hatte sich mehrmals getroffen und die Resolution erarbeitet. Unter anderem hatte sie sich auch die Situation im Gelände angesehen.
Für die CSU trug Uwe Mehling – weil er im Gegensatz zum Fraktionssprecher Michael Hombach der Arbeitsgruppe angehörte – die Stellungnahme vor. Er fasste sich kurz und lobte im Wesentlichen, dass man sich fraktionsübergreifend einig geworden ist.
Sebastian Kunz sagte für die Freien Wähler, man habe einen wichtigen Schritt in Richtung einer „verträglichen Lösung“ getan. Mit einem Planfeststellungsverfahren aus einem Guss – und nicht nur bis Müdesheim – werde Karlstadt nicht plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt. Die bisherige Planung bezeichnete er als eine „Katastrophe für die Arnsteiner Straße“.
Stefan Rümmer berichtete für die SPD, bei der Begehung in der Flur habe man gesehen, welche Nachteile die bisher vorgesehene Trassenführung bringen würde.
Armin Beck erklärte, dass die Grünen die B 26n weiterhin ablehnen. Sie bringe deutlich mehr Nachteile als Vorteile. „Ich rüge die Kollegen, die meinen, es gäbe eine verträgliche Lösung.“ Wer das glaube, lüge sich in die eigene Tasche. In erster Linie werde die Trasse Transitverkehr bringen. Die 1500 bis 2000 Fahrzeuge, um die Stetten entlastet wird, werde man in Rohrbach und Himmelstadt wiederfinden.
„Für mich gibt es nur eine verträgliche Variante: die Nulllösung.“ Die B 26n werde ein Vorteil für Arnstein sein, wo man jahrelang nichts zur Lösung der Verkehrssituation unternommen habe. Die Grünen würden der Resolution zustimmen, weil es gelte, Schnittmengen zu finden.