„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ ist seit jeher das Motto der Feuerwehren. Das gilt auch für die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Karlstadt, die über eine Stützpunktwehr in Karlstadt sowie neun Wehren in den Stadtteilen verfügt. Zusätzlich hat die Firma Düker eine Werksfeuerwehr.
„Stadtrat und Verwaltung der Stadt Karlstadt sind sich der Bedeutung der Stützpunkt- und Stadtteilwehren für Karlstadt sehr bewusst“, verdeutlichte Bürgermeister Paul Kruck. Der Erhalt der Stadtteilwehren sei für das integrierte Brandschutzkonzept ein wichtiger Baustein, deshalb werde man auch weiterhin in deren Ausstattung und Ausbildung investieren.
Ausgestattet und ausgerüstet werden die Freiwilligen Feuerwehren durch die Stadt Karlstadt, da das Feuerwehrwesen in Bayern eine Pflichtaufgabe der Kommunen ist. Diese müssen in den Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gemeindliche Feuerwehren (Freiwillige Feuerwehren, Pflichtfeuerwehren und unter bestimmten Voraussetzungen Berufsfeuerwehren) aufstellen, ausrüsten und unterhalten sowie die notwendige Löschwasserversorgung bereitstellen.
Die Landkreise müssen in den Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit die für den Einsatz der gemeindlichen Feuerwehren überörtlich erforderlichen Fahrzeuge, Geräte und Einrichtungen beschaffen und unterhalten oder hierfür Zuschüsse gewähren. Auch der Staat fördert den Brandschutz und den technischen Hilfsdienst durch Gewährung von zweckgebundenen Zuwendungen und durch die Einrichtung und die Unterhaltung der staatlichen Feuerwehrschulen.
Aufgaben der Wehren
Zu den Aufgaben der Feuerwehren zählen insbesondere der abwehrende Brandschutz und die zahlreichen technischen Hilfeleistungen, wie zum Beispiel bei Autounfällen, Unfällen mit Gefahrstoffen und Hochwasser. Die Feuerwehren können darüber hinaus freiwillige Aufgaben durchführen, wenn dadurch ihre Einsatzbereitschaft nicht beeinträchtigt wird.
In den Freiwilligen Feuerwehren leisten Gemeindebewohner, aber auch Personen, die in einer Gemeinde einer regelmäßigen Beschäftigung oder Ausbildung nachgehen, zwischen dem 18. und dem 63. Lebensjahr ehrenamtlich Feuerwehrdienst. Jugendliche können sich ab dem vollendeten 12. Lebensjahr als Feuerwehranwärter einbringen. In Bayern sind dies mehr als 330 000 ehrenamtliche Feuerwehrleute in rund 7700 Freiwilligen Feuerwehren in Städten und Gemeinden.
In Karlstadt mit seinen Stadtteilen gab es zum Stichtag 1. Januar 2012 genau 587 aktive Feuerwehrangehörige. Von ihnen sind 62 weiblich. Außerdem gibt es im Stadtgebiet 87 Nachwuchsleute, davon sind 28 weiblich. Diese Zahlen sind seit drei Jahren nahezu konstant.
Um den Feuerwehrdienst ausüben zu können, müssen die Arbeitgeber ihre grundsätzliche Bereitschaft erklären, dass der ehrenamtliche Feuerwehrdienstleister im Einsatzfall die Arbeitsstelle verlassen darf. „Ich danke allen Arbeitgebern für ihr Verständnis und die Bereitschaft, im Einsatzfall ihre Arbeitnehmer kurzfristig frei zustellen, denn sonst könnten die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Karlstadt ihren Auftrag nicht oder nur sehr schwer erfüllen“, hob Paul Kruck besonders hervor.
Um neben den Pflichtaufgaben als Freiwillige Feuerwehr auch den gesellschaftlichen Verpflichtungen nachkommen zu können, wurden teilweise schon vor über 100 Jahren die Feuerwehrvereine gegründet. In ihren Satzungen werden die Rechte und Pflichten für die Vereinsmitglieder geregelt und eigene Vorstände gewählt. Diese Feuerwehrvereine haben im Prinzip nichts mit den Aktiven und den Aufgaben einer Freiwilligen Feuerwehr zu tun, die gemäß den geltenden Richtlinien aus ihren Reihen einen Kommandanten und einen stellvertretenden Kommandanten wählen.
Führungsdienste
Verantwortlich für die Feuerwehren im Landkreis Main-Spessart mit ihren 119 Freiwilligen Feuerwehren und den vier Werksfeuerwehren ist seit 2010 Kreisbrandrat (KBR) Manfred Brust (Karlstadt), der selbst von 1997 bis 2010 als Kreisbrandinspektor (KBI) für den Inspektionsbereich Karlstadt zuständig war. Innerhalb des Landkreises Main-Spessart sind die Wehren in die vier Inspektionsbereiche Karlstadt, Gemünden, Lohr und Marktheidenfeld aufgeteilt, die den ehemaligen Altlandkreisen entsprechen. Jeder Inspektion steht ein Kreisbrandinspektor vor, dem zwei Kreisbrandmeister (KBM) zur Unterstützung zugeteilt sind. Für die Jugendarbeit im gesamten Landkreis ist Kreisjugendwart KBM Andreas Wenisch (Partenstein) zuständig. Für den Bereich der Inspektion Karlstadt unterstützt ihn Joachim Hofmann (Feuerwehr Arnstein).
Inspektionsbereich Karlstadt
Seit 2010 ist für den Inspektionsbereich Karlstadt Georg Rumpel aus Aschfeld zuständig, der zugleich auch stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer des Kreisfeuerwehrverband Landkreis Main-Spessart (kfv-msp) ist. KBM Stefan Strohmenger (Gambach) und Jürgen Winkler (Retzstadt) unterstützen ihn. Der Inspektionsbereich Karlstadt hatte (Stichtag 31.12.2011) 1509 Aktive (1332 Männer, 177 Frauen) im Alter zwischen 18 und 63 Jahren. Dazu kamen 290 Feuerwehranwärter zwischen 12 und 17 Jahren. Im Jahr 2011 wurden bei 811 Einsätzen 8272 Einsatzstunden geleistet.
KBM Stefan Strohmenger betreut die Wehren der Stadtteile Karlstadts (ohne Gambach) und Eußenheim, KBM Jürgen Winkler alle Wehren der Stadt Arnstein sowie die Wehren der VG Zellingen (ohne Retzstadt). KBI Georg Rumpel betreut die Wehren Gambach und Retzstadt. KBR Manfred Brust betreut die Stützpunktwehr Karlstadt sowie die Werksfeuerwehr Düker.
Landkreis Main-Spessart
Darüber hinaus sind in Karlstadt die Atemschutzwerkstatt und die Unterstützungsgruppe ÖEL stationiert. KBM Stephan Brust (Karlstadt) ist Leiter der Atemschutzwerkstatt, zuständig für die Wartung und Pflege der rund 500 Atemschutzgeräte bei 67 Feuerwehren im Landkreis sowie für die Atemschutzausbildung im gesamten Landkreis. KBM Rüdiger Amthor (Stetten) ist Leiter der Unterstützungsgruppe Örtlicher Einsatzleiter und zuständig für die Aus- und Weiterbildung des dabei eingesetzten Personals.
Von den kreiseigenen Fahrzeugen sind der Einsatzleitwagen ELF2 (Daimler-Crysler, Baujahr 2001), der Pulveranhänger P 250 (Bavaria Feuerlöschapparatebau, Baujahr 1961) sowie der Wechsellader WLF (Iveco-Magirus, Baujahr 2005) mit einem AB-Schlauch, einem AB-Aufenthalt sowie einem AB-Sonderlöschmittel in Karlstadt stationiert.