Marktheidenfeld (abra) Christiane Römisch verlässt den Marktheidenfelder Stadtrat. Einen entsprechenden Antrag stellte die 33-Jährige, Mitglied der CSU-Fraktion, an Bürgermeister Dr. Leonhard Scherg. Der Stadtrat wird darüber in seiner nächsten Sitzung befinden. Römisch war 2002 erstmals für die CSU in den Stadtrat gewählt worden. Sie war Mitglied im Jugend-/Familie-, Rechnungsprüfungs- und Personalausschuss. Römisch ist von Beruf Referentin für Familienarbeit, verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Ihr Nachfolger wird der 31-jährige Christian Menig.
Römisch (Foto Archiv) schreibt in ihrer Stellungnahme, dass es für sie keine einfache, aber eine "sehr persönliche" Entscheidung gewesen sei, das Mandat aufzugeben. "Wer mich kennt, weiß, dass ich halbe Sachen nicht mag und ich gerne alles für eine Sache, die mir wichtig ist, gebe." Römisch zieht die Konsequenz: "Ich habe mich in meiner jetzigen Lebensphase für meine Familie entschieden." Stadtrat und Familie "ließ sich für mich nicht mehr vertreten".
Weiter schreibt das jüngste Stadtratsmitglied: "Ich hatte viele schöne Erfahrungen; ich konnte viel lernen. Ich bin gerne Teil dieses Gremiums gewesen, und es hat mir Spaß gemacht, um Positionen zu ringen, zu diskutieren und dazu zu lernen." Sie schließt mit dem Ausblick: "Vielleicht gibt es ja - wenn die Kinder größer sind - eine zweite Chance."
Wie der geschäftsführende Beamte der Stadt, Heinz Matschiner, auf Anfrage der MAIN-POST mitteilt, lässt die Gemeindeordnung einen Rücktritt aus familiären Gründen ausdrücklich zu. Damit ein gewählter Stadtrat sein Ehrenamt aufgibt, müssen allerdings wichtige Voraussetzungen vorliegen. Dazu gehören zum Beispiel Alters- oder berufliche Gründe.
Designierter Nachfolger Römischs ist Christian Menig (Foto Archiv). Der 31-jährige ist Kaufmännischer Angestellter bei der Firma Zöller-Bau und dort in der Finanzbuchhaltung und im Einkauf tätig. Menig erhielt bei der Kommunalwahl 2002 auf der Liste der CSU 1792 Stimmen und ist damit erster Nachrücker seiner Fraktion für den Stadtrat. Bekannt ist Menig auch als Kreisbrandmeister in der Marktheidenfelder Feuerwehr. Bei der Maibaumaufstellung in diesem Jahr ist er vom umstürzenden Maibaum verletzt worden und lag einige Zeit im Krankenhaus. Menig erklärt sich bereit, sein Stadtratsmandat anzunehmen, wie er der MAIN-POST auf telefonische Anfrage bestätigte.