(uw) Der Rotary-Club Karlstadt-Arnstein lädt zu einem Informationsabend über Kinderlähmung am Donnerstag, 22. Oktober, um 19 Uhr in den Pfarrsaal „Zur Heiligen Familie“ in Karlstadt ein. Eine Welt ohne Kinderlähmung, das ist das hehre Ziel, das Rotary global im Verbund mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, dem Kinderhilfswerk UNICEF und dem US-Zentrum für Seuchenkontrolle CDC seit 1979 verfolgt.
Gastredner ist der weltweit bekannte Virologe an der Universität Jena, Professor em. Dr. med. Axel Stelzner. Er ist Mitglied der nationalen Kommission zur Beseitigung von Polio und ausgewiesener Experte zum Thema aktiver und passiver Schluckimpfungen.
Er kritisiert die allgemeine Impfmüdigkeit und plädiert für vorbeugende Schutzimpfungen zur Vermeidung von Pandemien, gerade jetzt im Vorfeld der H1N1-Gefährdung.
An dem Abend wird auch auf die Frage „Hilft die Impfung gegen die Neue Grippe?“ eingegangen. Der 24. Oktober ist der Aktionstag, an dem Rotary global über die Aktion „Eine Welt ohne Kinderlähmung“ weltweit informiert. Zu diesem Thema wird Rotary-Club Karlstadt-Arnstein am 24. Oktober mit einen eigenen Informationsstand in Karlstadt aufmerksam machen.
„Wir haben eine noch nie dagewesene Chance die Kinderlähmung weltweit auszurotten“, erklärt Past-Governour Kurt Drossel vom der Rotary Club Karlstadt-Arnstein. Trotz aller immensen Fortschritte ist die Welt noch nicht von Polio befreit. Das Virus kennt keine Grenzen und kann sich rasend schnell wieder in bereits poliofreien Gebieten ausbreiten. „Solange auch nur noch ein Infektionsfall existiert, ist kein Kind sicher vor der Kinderlähmung“, informierte Kurt Drossel weiter. Eine der größten Hürden ist die Sicherung der Finanzierung der weltweiten Kampagne. Es gilt weiterhin Spendengelder aufzubringen, um Kinder auch den entlegensten Winkeln der Erde gegen die Kinderlähmung zu impfen.
Angesichtes der großen Erfolge des internationalen Netzwerks von freiwilligen Helfern vergab die Bill-&-Melinda-Gates-Foundation 350 Millionen US-Dollar an Rotary. Im Gegenzug verpflichtete sich Rotary, weitere 200 Millionen US-Dollar als „Match“ aufzubringen. Mit diesen insgesamt 550 Millionen US-Dollar soll nun die endgültige Ausrottung der Viruserkrankung sichergestellt werden.
Past-Governour Drossel erklärte weiter, dass es noch nicht lange her ist, dass Menschen in aller Welt an Kinderlähmung erkrankten. Polio grassierte in 125 Ländern der Erde und zahllose Familien erlitten das gleiche grausame Schicksal: Wer nicht an der Lähmung starb, musste zeitlebens fürchterliche Lähmungen und Verkrüppelungen ertragen. Seit 1985 erhielten über zwei Milliarden Kinder die Schluckimpfung gegen Polio. Die Anzahl der Infektionsfälle sank von 350 000 jährlichen Erkrankungen im Jahr 1988 auf weniger als 2000 Fälle im vergangenen Jahr.
Nur noch vier Länder (Nigeria, Indien, Pakistan und Afghanistan) verbleiben, in denen Polio noch endemisch vorkommt.