In der Sitzung des Rothenfelser Stadtrats am Dienstagabend ging es unter anderem um die Jahresrechnung 2022. Laut dem Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses, Reiner Leifhelm, gab es keine Beanstandungen. Nachdem die Prüfung mittlerweile digital vorgenommen wird, sprach er ein großes Lob an die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Marktheidenfeld aus, da die Mitarbeiter bei Problemen am Computer oder Fragen direkt greifbar waren und sofort halfen. Er sieht in der Arbeit der Rechnungsprüfung mit dem PC eine enorme Arbeitserleichterung.
Außerdem wurde mitgeteilt, dass aufgrund einiger Neuvergaben beim Kindergartenbau und der Rathaussanierung im Jahr 2022 keine Kreditaufnahme stattfand, da diese ins Jahr 2023 verlegt wurde. Erfreulich sei auch, dass die Steuereinnahmen wieder auf dem Niveau wie vor der Corona-Pandemie sind.
Aufgrund einer Anfrage vom Vorstand der "Freunde der Burg Rothenfels", ob gemeinsam eine E-Ladesäule errichtet werden könne, fragte Bürgermeister Michael Gram beim Bayernwerk an. In einer vorherigen Sitzung zeigte sich der Stadtrat sichtlich interessiert an dieser Idee, es wurde der Platz hinter der Seewiesenhalle am Trafo-Häuschen vorgeschlagen. Das Bayernwerk prüfte den Standort bezüglich der Netzkapazität und unterbreitete zwei Angebote. Eine E-Ladesäule mit zwei Ladepunkten mit je 22 kW - 30 kW Netzanschluss für 19.300 Euro oder eine mit je 22 kW - 44 kW Netzanschluss für 24.300 Euro. Beide haben den Nachteil, dass jährliche Betriebskosten entstehen.
Zunftbäume künftig aus Aluminium statt Holz?
Der Rat diskutierte über alternative Standorte, wie beispielsweise am Sportplatz oder am Friedhof in Bergrothenfels. Das ist aber, aufgrund der Entfernung oder der zu niedrigen Anzahl an Parkplätzen, nicht sinnvoll. Aktuell gibt es für E-Ladesäulen kein Förderprogramm. Dies soll es wohl ab Frühjahr 2024 geben, steht aber noch auf dem Prüfstand der Bundesregierung. Der Stadtrat möchte auf das Förderprogramm warten und parallel noch weitere Angebote einholen.
Diskutiert wurde auch über die Anschaffung eines Zunftbaumes. Diese sowie die Pflege obliegt aber dem Vorstand des Rothenfelser Fasenachtsvereins (RFV). Gram übermittelt ein Angebot einer eventuellen Sammelbestellung von Aluminium-Zunftbäumen über die VG dem Vorstand Siegfried Straub. Es wäre eine Alternative zum Zunftbaum aus Holz, welcher nach fünf Jahren aus Sicherheitsgründen immer wieder abgebaut werden muss. Der RFV wird sich hier Gedanken machen.
Gram teilte mit, dass der Historiker Winfried Mogge Anfang des nächsten Jahres nach Lohr zieht und sich schon darauf freut, sich um das Rothenfelser Stadtarchiv zu kümmern.
Infoveranstaltung über Trassenverlauf im Dezember
Der Bürgermeister zeigte außerdem den Verlauf einer unterirdischen Stromtrasse, für die kurzfristig ein Suchkorridor festgelegt wurde. Rothenfels liegt am Rande des Korridors, so dass es von dieser Trasse wohl nicht berührt werden wird, zudem liegt der Ort im Landschaftsschutzgebiet. Über den Trassenverlauf wird es im Dezember eine Infoveranstaltung in Karlstadt geben.
Die Risse am Kernweg wurden dokumentiert. Aktuell werden diese verfüllt, um die Straße vor Frostschäden zu schützen und ein Aufbrechen zu verhindern.
Der Bürgermeister bat die Mitglieder des Stadtrates darum, die Heimat-Info-App herunterzuladen und diese zu testen. In der VG wurde diese den Mitgliedsgemeinden vorgestellt und eventuell wird es ein Angebot geben, diese zukünftig als Informationsmedium zu nutzen. Die Kosten hierfür liegen bei rund 90 Euro pro Monat und pro Gemeinde. Der Stadtrat steht dieser App aufgrund der hohen Anzahl an älteren Mitbürgern, die mit Apps nicht so vertraut sind, eher kritisch gegenüber.
Alle Bäume an Wanderwegen sollen in einem Kataster erfasst werden
Aktuell werden in der VG Angebote zur Erstellung eines Baumkatasters eingeholt. Darin sollen alle Bäume, welche sich an Wanderwegen befinden, erfasst werden. Die Kosten belaufen sich auf rund fünf Euro pro Baum. Sobald alle Bäume erfasst sind, werden diese in einem einjährigen Turnus geprüft.
Der Naturpark Spessart möchte die bereits vom Stadtrat beschlossenen zehn Birnbäume pflanzen und den Pflegeschnitt von 23 Streuobstbäumen vornehmen. Diese Maßnahmen kosten 5460 Euro. Der Eigenanteil der Stadt liegt bei zehn Prozent.
Kornelia Hessdörfer fragte, ob jetzt wieder Holz auf der Höhe gelagert wird. Gram erläuterte, dass das jetzt noch anfallende Holz neben dem Weg nach Hafenlohr gelagert wird. Der Lagerplatz auf der Höhe wird jetzt wieder gesäubert.
Außerdem wurde noch Termine bekannt gegeben: Das Wally-Bangert-Tierheim in Lohr lädt zur Pfötchenweihnacht am 3. Dezember ein und am 13. Januar findet ein Waldbegang statt.