Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Gemünden
Icon Pfeil nach unten

GEMÜNDEN: Rückkehr der Statue: Der heilige Josef ist wieder in Gemünden

GEMÜNDEN

Rückkehr der Statue: Der heilige Josef ist wieder in Gemünden

    • |
    • |
    Noch mit Gerüst: die Statue des heiligen Josef.
    Noch mit Gerüst: die Statue des heiligen Josef. Foto: Hans Georg Barsch

    Jahrelang hatte er in Großlangheim im Keller von Michael Käsbauer und Antonia Felten (geb. Käsbauer) geschlummert. Nun ist er wieder in Gemünden aufgetaucht. Die Rede ist vom heiligen Josef, der Originalfigur von der Außennische der Josefshauskapelle.

    Käsbauer und Felten sind die Ururenkel von Johann Michael Herberich, dem Gründer der damaligen Behindertenanstalt, dem St.-Josefshaus (1882 bis 1940), in Gemünden. Das teilen die Initiatoren des Josefshausprojektes, Birgit Amann und Jasna Blaic, mit.

    Umbau zur Reha-Klinik

    1995 mussten die Gemündener von einem Ort der Erinnerung abschied nehmen. Im März 1995 wurde damals der letzte Gottesdienst in der Josefshauskapelle gefeiert. Der Umbau zur damaligen Reha-Klinik machte den Auszug der Familie Käsbauer aus dem Josefshaus erforderlich. Viele private Einrichtungsgegenstände und Kunstwerke nahm Anton Käsbauer mit nach Großlangheim, wo die Familie ein neues Zuhause gefunden hatte – so auch die Heiligenfigur.

    Am 8. November 2015 jährte sich die Schließung des Josefshauses zum 75. Male. Dies nahm Birgit Amann als Anlass, das Josefshausprojekt zu starten. Gemeinsam mit ihrer Freundin, Jasna Blaic vom Kulturamt der Stadt Gemünden, unternahm sie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Amann wollte an die Kinder erinnern, die Bewohner der damaligen Behindertenanstalt, die Opfer der Euthanasie im Dritten Reich wurden. Und sie wollte dem Gründer, des Hauses, Johann Michale Herberich, ein würdiges Andenken schaffen.

    Die fast zwei-jährige Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein, der Vhs Lohr-Gemünden, dem Bezirkskrankenhaus Lohr und dem Kulturamt der Stadt Gemünden beinhaltete Gedenkgottesdienste, Einweihung eines Gedenksteins, Foto- und Bilderausstellungen, Vorträge, Lesungen und Ausstellungen. Nachkommen der Gründerfamilie nahmen an der Ausstellungseröffnung im November 2015 teil, so auch Michael Käsbauer und Antonia Felten.

    Bewegt von den Projekt

    Besonders erfreulich war, dass auch der damals noch letzte lebende Urenkel, Dr. Hatto Kallfelz (verstorben 2016) dabei sein konnte. Sichtlich bewegt von diesem Projekt, erklärte sich Michael Käsbauer bereit, die Josefsfigur doch aus dem privaten Familienbesitz zu geben und das Original wieder nach Gemünden, an seinen ursprünglichen Platz, bringen zu lassen. Miro Blaic transportierte die Figur von Großlangheim nach Gemünden und übergab sie Hans Georg Barsch, dem Heim-/Pflegedienstleiter des Gesundheitszentrums im ehemaligen Josefshaus. „Es war Herrn Joe (Josef Gutbrod) und mir ein Anliegen, dass die verwaiste Nische an der Außenseite der Kapelle des Josefshauses wieder einen Josef bekommt. Hier hatten wir verschiedene Ideen bis hin zum Ankauf eines neuen Josefs. Die Ideen spukten seit meinem Dienstbeginn hier im Gesundheitszentrum im Jahre 2000 in unseren Köpfen herum“, so Brasch.

    Und weiter: „Dass dieses Vorhaben nun mit dem ,richtigen‘ Josef zu einem guten Ende gekommen ist, freut in erster Line Herrn Gutbrod, der seinem Namenspatron sehr verbunden ist und der sich schon seinerzeit im Historischen Verein sehr mit der Geschichte dieses Hauses beschäftigt hatte“, erklärte Brasch.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden