Der Lohrer Stadtrat wird sich in einer seiner nächsten Sitzungen mit der Frage befassen, ob die Stadt der Bürgerinitiative gegen den geplanten Bau der B26 n beitreten und sich so dem Widerstand gegen das Straßenbauprojekt anschließen soll. Anlass ist ein entsprechender Antrag, den der ÖDP-Stadtrat Torsten Ruf an Bürgermeister Mario Paul geschickt hat.
In dem Schreiben begründet Ruf sein Ansinnen damit, dass die geplante B26 n "im Widerspruch zu allen nationalen und bayernweiten Anstrengungen zum Erreichen der Ziele der Verkehrswende, den Klimazielen, zum Artenschutz und des Flächensparens" stehe. Die neue Straße wäre mit "massiven Eingriffen in Natur, Boden, forstliche und landwirtschaftliche Flächen und das Landschaftsbild" verbunden, so Ruf weiter.
Nach dem Bau der B26 n sei eine erhebliche Zunahme des Durchgangsverkehrs unausweichlich. Durch den Zubringer nach Lohr würde "das Buchental stark beeinträchtigt" und artenreiche Extensivgrünländer südlich des Rombergs in Sendelbach vernichtet, so der ÖDP-Stadtrat.
22 Gemeinden, darunter Frammersbach, Steinfeld und Rechtenbach, hätten die Gefahren erkannt und seien der Bürgerinitiative gegen die B26 n beigetreten. Der Verein setze sich für eine "ökologisch orientierte Verkehrspolitik zum Schutz der Menschen, der Umwelt und des Klimas in der Region" ein, so Ruf. Die B26 n stehe diesen Zielen entgegen, weil sie "in Summe mehr Menschen be- statt entlastet und die Umwelt und das Klima massiv belastet".
Momentan, so Ruf, sei nicht einmal die seit Jahren angekündigte Planfeststellung zum ersten Bauabschnitt eröffnet. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 beruhe auf politischem Willen. Dieser sei "korrigierbar". Wachsender Widerstand in der Bevölkerung und den betroffenen Kommunen könne das Projekt verhindern, so Ruf. Der Mitgliedsbeitrag in der Bürgerinitiative würde seinen Worten zufolge für die Stadt Lohr pro Jahr 50 Euro betragen.
Vor wenigen Tagen hatten bereits die Lohrer Grünen im Rahmen ihrer digitalen Aschermittwochs-Veranstaltung dafür plädiert, dass sich die Stadt Lohr dem Widerstand gegen die B26 n und deswegen der Bürgerinitiative anschließen solle.