Die Materna und Sasek Hotel GbR hat die "Schweizer Stuben" am 1. Dezember 2002 übernommen. Die Betriebswirte haben langjährige Erfahrung mit Hotels in Wurzen, Schwabach, Erlangen und Lind gesammelt. "Wir sehen es als große Herausforderung, den Fortbestand der ,Schweizer Stuben' zu sichern, das hohe Niveau der Küche zu halten oder sogar zu verbessern", sagt Siegmar Sasek.
Eine Veränderung betrifft das italienische Restaurant "Taverna La Vigna", das sich im Hotel- und Gastro-Komplex befindet. Es soll in die Räumlichkeiten der "Schweizer Stuben" integriert werden, von wo aus man zudem einen schöneren Ausblick auf Terrasse und Main genießt. Der Gast kann dann sowohl gehobene französische als auch mediterrane Gerichte aus der Speisekarte wählen. Die Küchen bleiben jedoch getrennt, da die Zubereitung der französischen Küche aufwändiger ist als die der italienischen.
Überhaupt bleibt bei der Küche alles beim Alten. Was das Kulinarische angeht, schwingt weiterhin Tillmann Hahn das Zepter. Hahn bezeichnet seine Küche selbst als weltoffen, aromastark und lustorientiert. Unter seiner Leitung wurden den "Schweizer Stuben" ein Michelin- Stern und 18 Punkte der Feinschmecker-Bibel "Gault-Millau" verliehen.
Wichtiges Ziel sei, das abgehobene Image der "Schweizer Stuben" zu ändern. Siegmar Sasek: "Wir bieten eine Küche auf hohem Niveau, aber keine abgehobenen Preise. Wir wollen dafür sorgen, dass der Normalbürger seine Hemmschwelle verliert und zu uns kommt, um sich einen schönen Abend zu machen." Die "Schweizer Stuben" gelten im Urlaubsort Wertheim-Bettingen als wichtige Institution. Bei den Hotel-Aufenthalten will man deswegen verstärkt mit attraktiven Pauschalangeboten Gäste anlocken. "Wir sind dabei, Angebote zu entwickeln, die Lust machen, sich einfach mal was zu gönnen", erklärt Sasek.
Stefan Gläser, Oberbürgermeister von Wertheim, ist beeindruckt von dem Offenheitskonzept der Hoteliers. Bei einem Tag der offenen Tür konnten die Bürger sowohl Gasträume als auch Küche inspizieren. Das Unternehmen möchte sich nicht abgeschottet und exklusiv zeigen. Mit betriebswirtschaftlichem Denken und gesundem Menschenverstand will die Materna und Sasek Hotel GbR die "Schweizer Stuben" in eine sichere Zukunft führen. Mit Einsparungen bei Energie-, Einkauf und Lagerhaltungskosten soll die wirtschaftliche Situation in den Griff gebracht werden. Personalabau soll so weit wie möglich vermieden werden. Bislang wurde noch keine Kündigung ausgesprochen.
Die neue Führung hat noch anderes in petto. So soll Mitte Februar eine Indoor-Golfanlage eröffnet werden, die mit moderner Simulationstechnik ausgestattet ist. Außerdem will man den Bereich Tagungen ausbauen. Der Landgasthof Schober ist ebenfalls in der Gastro-Anlage angesiedelt. Er hat ab sofort durchgehend geöffnet. Mittagstisch gibt es ab 12 Uhr und Abendessen ab 18 Uhr.