Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Karlstadt
Icon Pfeil nach unten

REUCHELHEIM: Ruhig, gelassen und angesehen

REUCHELHEIM

Ruhig, gelassen und angesehen

    • |
    • |
    Vereidigung: Vier neue Feldgeschworene wurden in Reuchelheim vereidigt. Von links: Bürgermeisterin Anna Stolz, Johannes Herold (Neubessingen), Johannes Keidel (Gänheim), Marco Lamprecht, Dieter Lamprecht (beide Reuchelheim), Landrat Thomas Schiebel und Kreisobmann Bernhard Kremling.
    Vereidigung: Vier neue Feldgeschworene wurden in Reuchelheim vereidigt. Von links: Bürgermeisterin Anna Stolz, Johannes Herold (Neubessingen), Johannes Keidel (Gänheim), Marco Lamprecht, Dieter Lamprecht (beide Reuchelheim), Landrat Thomas Schiebel und Kreisobmann Bernhard Kremling. Foto: Foto: Holger Reiff

    Fünf Feldgeschworene des Distriktes Arnstein wurden beim Feldgeschworenentag in Reuchelheim für ihre langjährige Tätigkeit als Feldgeschworener geehrt sowie vier neue Feldgeschworene vereidigt. Die Veranstaltung umfasste neben dem offiziellen Festakt auch den obligatorischen Kirchgang sowie das gemütliche Beisammensein aller Arnsteiner Siebener.

    Kreisobmann Bernhard Kremling hob in seiner Begrüßung die Bedeutung der Feldgeschworenen als Mittelpunkt für die Öffentlichkeit hervor. Daher mache es auch Sinn, eine Ehrung in der Dorfmitte zu zelebrieren. Zuvor hatte bereits Ortsobmann Robert Vetter alle Gäste einschließlich der sieben Ehrendamen willkommen geheißen.

    „Ich darf heute gleich vier Feldgeschworene für 40-jährige Tätigkeit auszeichnen sowie einen Siebener für eine 25-jährige Amtszeit“, erklärte Landrat Thomas Schiebel, der in Vertretung von Markus Söder als Bayerischer Staatsminister für Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat die jeweiligen Ehrenurkunden überreichte. Für 25 Jahre wurde Karl Feser (Büchold) geehrt, für jeweils 40 Jahre Heinrich Dürr (Arnstein), Karl Sauer (Schwebenried), Werner Lamprecht (Müdesheim) und Karl Schäfer (Müdesheim).

    Der Dienst als Feldgeschworener sei ein „urfränkisches Ehrenamt“ und von aus hier ins restliche Bayern exportiert worden, sagte Schiebel in seinem Grußwort weiter. „Das Amt ist ein herausragendes traditionsreiches und verantwortungsvolles Beispiel der Selbstverwaltung und von daher tief in der Gesellschaft verwurzelt.“ Trotz aller körperlichen Anstrengungen biete es aber immer auch die Möglichkeit, das Umfeld mitzugestalten, so der Landrat.

    Hüter der Grenzen

    Arnsteins neue Bürgermeisterin Anna Stolz erinnerte daran, dass das Ehrenamt des Feldgeschworenen das älteste noch erhaltene Ehrenamt in Bayern sei und bis ins 13. Jahrhundert zurückreiche. „Grund und Boden war stets die Lebensgrundlage und ist nicht vermehrbar“, sagte sie und verwies darauf, dass die Siebener als „Hüter der Grenzen“ immer wieder Streitigkeiten schlichteten. Stolz zitierte einige Anforderungen an einen Feldgeschworenen aus dem 16. Jahrhundert: „Dort steht, dass er am Ort geboren sein muss, ein ruhiger und gelassener Mensch und angesehen sein solle“, sagte die Bürgermeisterin. Besonders beachtenswert sei jedoch, dass er „kein Säufer und Spieler sein dürfe und gut rechnen und schreiben können müsse“.

    Unmittelbar danach vollzog Stolz die Vereidigung von vier neuen Feldgeschworenen. Gemeinsam mit Kreisobmann Kremling und Landrat Schiebel nahm Stolz den neuen Feldgeschworenen Johannes Herold (Neubessingen), Johannes Keidel (Gänheim), Marco Lamprecht, Dieter Lamprecht (beide Reuchelheim) den Eid ab, der sie auch zur Verschwiegenheit verpflichtet.

    Weitere Grußworte sprachen Bezirkstagspräsident Johannes Sitter, der Leiter der Abteilung A Land- und Dorfentwicklung für die Landkreise Bad Kissingen, Main-Spessart, Rhön-Grabfeld und Würzburg im Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE), Robert Bromma, der stellvertretende Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt, Harald Blankart, sowie der stellvertretende Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Reinhard Wolz.

    Vermessungsdirektor Erhard Glaab vom ehemaligen Vermessungsamt Lohr (heute: Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung) stellte in seinem Fachvortrag nicht nur die Besonderheit der Aufgaben der Feldgeschworenen als Grundlage für alle weiteren Schritte der Vermessung heraus, sondern verwies darauf, dass die Feldgeschworenen auch in einer modernen Technologie- und Informationsgesellschaft mit ihrem Wissen über die örtlichen Verhältnisse unverzichtbar sind.

    Die Feldgeschworenen im Landkreis Main-Spessart sind in fünf Distrikte aufgeteilt. Neben Arnstein sind dies die Distrikte Karlstadt, Marktheidenfeld, Lohr und Gemünden. Dem Distrikt Arnstein gehören neben der Stadt selbst die zwölf Ortsteile Altbessingen, Binsbach, Binsfeld, Büchold, Dattensoll, Gänheim, Halsheim, Heugrumbach, Müdesheim, Neubessingen, Reuchelheim und Schwebenried sowie die zu Eußenheim gehörenden Orte Hundsbach und Obersfeld an.

    Der nächste Feldgeschworenentag des Distrikts Arnstein findet im 2. Mai 2015 in Altbessingen statt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden