In der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Kreuzwertheim geht eine Ära zu Ende. Nach fast 35 Jahren als Kämmerer der VG geht Rupert Schiller Mitte Mai 2023 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Er war seit 1. November 1988 für eine große Zahl an Haushalten der VG, der Mitgliedsgemeinden und des Schulverbands verantwortlich. In der Gemeinschaftsversammlung wurde er nun offiziell verabschiedet.
Kreuzwertheims Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Klaus Thoma berichtete, Schiller habe sich insbesondere durch seinen Sparsamkeitswillen und sein umfangreiches, tiefgehendes Fachwissen Anerkennung erworben. Sein Fachwissen umfasse nicht nur das kommunale Wirtschaftsrecht, sondern auch viele weitere Rechtsgebiete. Aufgrund seiner verlässlichen Art und akribischen Genauigkeit habe er Schiller als ein "Schweizer Uhrwerk" bezeichnet, blickte Thoma auf vergangenen Sitzungen zurück. "Seine Antworten auf nicht ganz qualifizierte Bemerkungen und seine Beurteilung unsachgemäßer Entscheidungen aus kommunalen Gremien sind berüchtigt", sagte er über den Verabschiedeten. Schillers trockener Humor lehne sich stark am bayrischen Charakterhumoristen Karl Valentin an, den der Kämmerer auch zitieren könne.
Nachfolger als Kämmerer ist Holger Sauer
Schillers Nachfolger als Kämmer, Holger Sauer, sei ein bekanntes Gesicht in der VG, sagte Thoma. Sauer war 22 Jahre lang bis 2020 bei der VG tätig. In der Zeit hatte er verschiedene Aufgabenbereiche und Führungspositionen inne. So war er unter anderem Standesbeamter, Leiter des Bürgerbüros, im Bauamt und stellvertretender Geschäftsstellenleiter. Mitte 2020 wechselte er zum Markt Triefenstein. Sauer zeichne sich unter anderem durch breitgefächerte Erfahrung aus dem Kommunalbereich, profundes Fachwissen und sehr gute EDV-Kenntnisse aus, so Thoma. "Mit ihm gewinnen wir einen Mitarbeiter zurück, der durch seine ruhige und verlässliche Art zu überzeugen weiß."
Passend zum breiten Aufgabenfeld des Kämmers ging es in der Gemeinschaftsversammlung außerdem um die Jahresrechnungen der VG. Einstimmig stellte das Gremium die Jahresrechnung 2021 fest. Sie umfasst ein Volumen von rund 1,33 Millionen Euro (Gesamtsumme Verwaltungs- und Vermögenshaushalt). Es wurde Entlastung erteilt.
Jahresrechnung 2022 zur Kenntnis genommen
Einstimmig zur Kenntnis nahm die Gemeinschaftsversammlung die Jahresrechnung 2022. Im Ergebnis des Verwaltungshaushalt wurden die Ansätze um 1,25 Prozent (16.120 Euro) übertroffen. Durch die Mehreinnahmen ergab sich eine nicht eingeplante Zuführung zum Vermögenshaushalt in Höhe von rund 9000 Euro. Größte Posten bei den Mehreinnahmen war mit 6650 Euro eine nicht eingeplante Erstattung von Mutterschaftsgeld durch eine Krankenkasse sowie Mehreinnahmen bei Gebühren des Bürgerbüros (6400 Euro). Die Ausgaben des Verwaltungshaushalt überstiegen zwar insgesamt die Ansätze, allerdings um einen geringen Betrag. Die Mehrausgaben lagen bei rund 7200 Euro. Für Investitionen wurden insgesamt 56.100 Euro ausgegeben. Beschafft wurden ein neuer Server und neue Möbel für das Bürgerbüro. Die eingeplanten Mittel reichten dafür aus. Es erfolgte eine Entnahme aus der allgemeinen Rücklage von rund 11.000 Euro.