Kennt ihr den? Fritzchen kommt nach Hause und rennt zu seiner Mama in die Küche. In seiner Hand hat der kleine Junge einen großen, braunen und fürchterlich stinkenden Hundehaufen. Noch bevor die völlig entgeisterte Mutter ein Wort herausbringt, sagt das Fritzchen: „Guck mal Mama, wo ich gerade fast reingetreten wäre!“
Ob dieser Witz, den wir uns als Kinder gerne erzählt haben, auf einer wahren Begebenheit beruht, ist nicht überliefert. Doch wenn man sich anschaut, wie es bei uns in Karscht in der Jahnanlage zwischen Neuer Bahnhofstraße und Hauptstraße aussieht, erscheint das gar nicht mal so unrealistisch. Die Hunde in der Stadt scheinen ihre Frühjahrsmüdigkeit abgelegt zu haben, denn auf der grünen Wiese reiht sich eine Tretmine an die andere.
Ein Anwohner, dem es offenbar gewaltig stinkt, dass Herrchen und Frauchen die Sch... ihrer Vierbeiner nicht in die extra für sie aufgestellten Hundekotbeutel packen, hat sich neulich etwas Originelles ausgedacht. Er steckte in jeden Haufen ein Fähnchen, darauf standen Sprüche wie „Keine Schokolade“, „Mensch, bück Dich!“ oder „What a shit!“ Damit hat es der unbekannte Aktionskünstler sogar bis in die Zeitung geschafft. Seither rätselt man in der Stadt, auf wessen Mist diese Idee gewachsen ist. Der berühmte Peter Wittstadt wird es kaum gewesen sein. Denn wenn er hier ans Werk gegangen wäre, hätte er einen Mordstrummhaufen aus Bronze gegossen. Und der noch viel berühmtere Christo scheidet auch aus, denn er hätte jedes einzelne Hunde-Aa verhüllt, so wie er das vor 20 Jahren mit dem Berliner Reichstag gemacht hat.
Vielleicht führt die Spur aber auch nach Regensburg. Dort gibt es einen Mann namens Bernhard Schweiger. Er hat dem Kot der Köter den Kampf angesagt und mit einer spektakulären Aktion für Aufsehen gesorgt. Auf einer Wiese, die immer wieder als Hundetoilette missbraucht wird, hat er mit seiner Frau alle Haufen aufgesammelt, in die roten Tüten gesteckt, die man aus den „Dog Stations“ ziehen kann, und dann wieder auf dem Rasen platziert. Das Ergebnis – 129 Tütchen auf 100 Metern – hat Schweiger fotografiert (Foto: DPA). Er, der selbst einen Hund habe, wolle damit ein Signal an alle anderen Hundebesitzer senden, sagte er.
Fürwahr, es gibt schönere Anblicke als das Stinki von KÖTERN. Wir müssen nur die Buchstaben durcheinanderwirbeln und herauskommt – KRÖTEN. Diese beiden Exemplare (Foto: Peter Pillich) sind uns am Karfreitag begegnet, auf Höhe des „Kühlen Lochs“ zwischen Aschfeld und Münster. Anders als es bei den Menschen üblich ist, trug das Weibchen das Männchen zum Wasser. Vielleicht hätten die Kinder des Karschter Kindergartens St. Johannis ihre Krötenwanderung am Gründonnerstag zum „Kühlen Loch“ machen sollen – und nicht nach Schönarts. Dort hatten sie nämlich Pech und ihnen begegneten anstelle von Kröten nur Autos und knatternde Mofas.
Um ganz andere Kröten ging es der Minijob-Zentrale der Deutschen Rentenversicherung, als sie neulich von einer bedauernswerten Frau aus dem Schwarzwald Geld abbuchen wollte. Nicht irgendeine Summe, sondern einen 16-stelligen Betrag, ganz genau waren es 4 632 124 357 000 001 Euro.
Das sind 4,6 Billiarden Euro. Der erste Abbuchungsversuch war aus nachvollziehbaren Gründen gescheitert, weshalb die Frau postwendend eine Mahnung bekam, dass ihr Konto nicht ausreichend gedeckt sei. Schnell stellte sich heraus, dass es sich bei der horrenden Geldforderung um einen Fehler handelte, und auch die Schuldige war bald gefunden: Eine Mitarbeiterin der Minijob-Zentrale hatte einfach die Kundennummer in das Formular kopiert – an der Stelle, wo sie eigentlich den Geldbetrag hätte reinschreiben müssen. Tatsächlich ging es nur um einen niedrigen dreistelligen Betrag.
Liebe Karschter, ihr seht: Auch Ämter und Behörden können sich irren. Schaut also lieber mal nach, wenn die nächsten Steuern von eurem Konto abgebucht werden. Vor allem bei der Hundesteuer ist Vorsicht geboten!