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FRAMMERSBACH: Sandfilter soll Trübung aus Wasser entfernen

FRAMMERSBACH

Sandfilter soll Trübung aus Wasser entfernen

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    Es muss nicht immer der „Mercedes“ sein: Der Frammersbacher Marktgemeinderat stand in seiner Sitzung am Montagabend vor der Frage, mit welcher Technik das Trinkwasser in der neu zu bauenden Wasseraufbereitungsanlage in Habichsthal aufbereitet werden soll. Statt einer teuren Ultrafiltrationsanlage soll zur Entfernung der Trübstoffe im Wasser ein Sandfilter eingebaut werden. Dadurch sparen die Frammersbacher nicht nur bei den Investitions-, sondern auch bei den Betriebskosten einen schönen Batzen Geld.

    Wie Diplom-Ingenieur Wolfgang Scheyer vom Ingenieurbüro Köhl aus Würzburg informierte, habe man zur Ermittlung der Rohwasserqualität Wasseranalysen in den Brunnen durchgeführt. „Die Trübung im Englandsbornbrunnen beschäftigt uns“, so Scheyer. Diese liege über dem Grenzwert. In allen Brunnen, so war der Analyse zu entnehmen, ist zudem der ph-Wert zu niedrig, die Calcitlösekapazität über dem Grenzwert.

    Wasserqualität soll steigen

    „Sind wir mit der Wasserqualität nicht zufrieden, werden wir an einer höheren Qualitätsstufe arbeiten, damit das Wasser top ist.“ Auf der Qualität des Rohwassers basierend stellte Scheyer dem Gremium mehrere Verfahren zur Wasseraufbereitung vor. „Das Wesentliche sind die Trübung und die Säure, die wir drin haben“, so Scheyer. Für die Entsäuerung schlug er ein Verfahren mittels Jurakalkfilter vor. Für die Trübstoffentfernung, so Scheyer, seien zwei Filtrationsverfahren denkbar. Entweder mittels Sandfilter oder mittels Ultrafiltration. Die Investitionskosten beim Sandfilter liegen bei 100 000 Euro, für die Ultrafiltrationsanlage würden 210 000 Euro zu Buche schlagen. Die Betriebskosten in zehn Jahren liegen beim Sandfilter bei 70 740 Euro, bei der Ultrafiltration bei 172 000 Euro. „Heute hat jede Wasseraufbereitung eine Ultrafiltration, weil's halt schick ist“, so Scheyer.

    Allerdings tendiere er für die Anlage in Habichsthal zum Sandfilter mit einfacher und effizienter Technik. Die Trübungswerte seien gering, alle weiteren Parameter unter dem Grenzwert. Außerdem seien die Betriebskosten deutlich niedriger. Die Desinfektion des Wassers soll auf Vorschlag des Ingenieurbüros außerdem mittels UV-Lampe erfolgen.

    Die Gesamtbetriebskosten (Trübstoffentfernung, Entsäuerung und Desinfektion) über zehn Jahre liegen bei der Variante mit Sandfilter bei 155 740 Euro, bei der Variante mit Ultrafiltration bei 257 000 Euro. „Wir müssen auch auf die Kosten schauen“, sagte der Zweite Bürgermeister Christian Holzemer. Die Betriebs- und Investitionskosten seien bei der Variante mit Sandfilter deutlich günstiger. Und auch mit Sandfilter könne man die Wasserqualität verbessern. Das Gremium sah dies genauso und stimmte für die Wasseraufbereitung mit Sandfilter.

    Verschalung nötig

    Wie das Gebäude bei Habichsthal, in dem die Wasseraufbereitungsanlage untergebracht werden soll, aussehen soll, zeigte Techniker Christian Dehmer vom Büro Köhl. Das zehn mal 15 Meter große, zweigeschossige Gebäude soll in Stahlbetonbauweise errichtet werden. Die Regierung von Unterfranken bestehe auf einer Holzverschalung (Lärche in grau-braun) des Gebäudes. Das Ingenieurbüro selbst tendiere allerdings zu Holzoptik-Blechen und möchte daher mit der Regierung in Verhandlung treten. Gemeinderat Peter Kißner (CSU) liebäugelte mit einer Verschalung aus Buntsandstein. Dies würde gut in die Natur passen. Holzemer verwies jedoch auf die Kosten: „Wir diskutieren seit Jahren, dass die Kosten im Rahmen bleiben sollen.“ Zudem sei die Wasseraufbereitungsanlage kein ortsbildprägendes Gebäude. Dehmer bestätigte: „Buntsandstein wäre die teuerste Lösung.“

    Der Gemeinderat votierte mit der Gegenstimme von Kißner dafür, dass die Planungen so weiter verfolgt werden sollen. Ausgeschrieben werden soll sowohl eine Holverschalung als auch die Variante mit den Holzoptikblechen, erst dann soll darüber eine Entscheidung fallen. Die Gesamtkosten für die Wasseraufbereitungsanlage inklusive Gebäude liegen bei 1,4 Millionen Euro.

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