Rund 8,1 Millionen Euro Gesamtvolumen hat der vom Gemeinderat einstimmig verabschiedete Haushalt für 2023. Davon entfallen 5,48 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt für die laufenden Ein- und Ausgaben und 2,61 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt mit den Investitionen.
Die beiden größten Investitionen in diesem Jahr sind die Erneuerung von Wasser- und Kanalleitungen in der Unteren Buchenhölle für zusammen 900.000 Euro. Hier folgen im Jahr 2024 noch 450.000 Euro für die Ertüchtigung der Straße und 1,065 Millionen Euro Restkosten aus der Sanierung der Grundschule. Vergleichsweise bescheiden wirken da im Vergleich 95.000 Euro für die Kläranlage, 80.000 Euro Restkosten vom Kanal- und Straßenbau in der Binsfelder Straße, 55.000 Euro für Feuerwehr- und Brandschutz inklusive Austausch und Erweiterung der Sirenenalarmierung sowie je 35.000 Euro für Spielplätze und Instandsetzungsarbeiten an der Kindertagesstätte.
Mit einem Planungsansatz von 10.000 Euro wird der neue Spielplatz an der Wern vorbereitet. Zum Bau sind in den nächsten zwei Jahren 250.000 Euro eingeplant, für einen neuen Spielturm werden 15.000 Euro bereit gestellt. Instandsetzungsarbeiten an Brücken sollen 30.000 Euro kosten.
Positive Entwicklung im Verwaltungshaushalt
Neue Kredite für Investitionen sieht die Haushaltssatzung nicht vor, getilgt werden 150.000 Euro. Das liegt auch daran, dass im Jahr 2022 ein Kredit über 2,5 Millionen Euro aufgenommen wurde, die im Haushalt geplanten Investitionen für 5,1 Millionen Euro aber nicht ganz umgesetzt werden konnten –bei 3,2 Millionen Euro an Investitionen ergab sich ein Überschuss von rund 1,5 Millionen Euro. Wie der Kämmerer Wolfgang Pfister berichtete, war auch die Entwicklung im Verwaltungshaushalt positiv: 13.500 Euro weniger Ausgaben für Straßenunterhalt, 19.000 Euro mehr Einnahmen aus dem Holzverkauf und 18.000 Euro mehr aus Förderprogrammen für den Gemeindewald, 108.000 Euro mehr Realsteuereinnahmen und 6000 Euro mehr Einkommenssteuerbeteiligung ließen die Zuführung an den Vermögenshaushalt um 176.000 auf 254.000 Euro steigen. Insgesamt konnten deshalb über die allgemeine Rücklage fast 1,7 Millionen Euro in den Gesamthaushalt 2023 überführt werden.
Im aktuellen Haushaltsjahr fallen die Realsteuereinnahmen (Grund- und Gewerbesteuer) mit 598.000 Euro rund 21.000 Euro geringer aus als im Vorjahr, je Einwohner betragen sie 415 Euro und liegen damit unter dem Landesdurchschnitt von 481 Euro. Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer steigt um rund 38.000 auf 835.000 Euro, die Einkommenssteuerersatzleistung um 27.000 auf 95.000 Euro während die Umsatzsteuerbeteiligung um rund 5500 auf 78.850 Euro sinkt. Insgesamt steigt die Steuerkraft um 190 auf 905 Euro je Einwohner bei einem Landesdurchschnitt von 973 Euro. Als leicht finanzschwache Gemeinde erhält der Markt Thüngen 463.000 Euro Schlüsselzuweisung, im Vorjahr waren es 77.000 Euro weniger.
747.000 Euro Kreisumlage
Die Ausgaben an Dritte im Verwaltungshaushalt bestehen aus 747.000 Euro Kreisumlage (60.000 Euro mehr), 377.000 Euro Verwaltungsumlage (56.000 Euro mehr) an die Verwaltungsgemeinschaft Zellingen und 113.000 Euro (42.000 Euro mehr) an den Schulverband Thüngen. Dennoch wird in diesem Jahr eine Zuführung an den Vermögenshaushalt von 209.000 Euro erwirtschaftet, 2022 waren es nur 72.000 Euro. Und es ergibt sich eine freie Finanzspanne von 59.000 Euro, im vergangenen Jahr betrug diese weniger als 3000 Euro.
Zum Jahresbeginn 2022 war der Markt Thüngen schuldenfrei, nahm aber ein neues langfristiges Darlehen über 2,5 Millionen auf. Davon wurden bereits 75.000 Euro getilgt, dieses Jahr folgen weitere 150.000 Euro, so dass der Schuldenstand zum Jahresende bei 2,275 Millionen Euro und 1579 Euro je Einwohner liegen wird.