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Neuhütten: Sanierung des Neuhüttener Rathauses rechnet sich kaum

Neuhütten

Sanierung des Neuhüttener Rathauses rechnet sich kaum

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    Rechnet sich die energetische Sanierung des 120 Jahre alten Neuhüttener Rathauses?
    Rechnet sich die energetische Sanierung des 120 Jahre alten Neuhüttener Rathauses? Foto: Jochen Kümmel

    Mit der Einschätzung des Energieverbrauchs und dem Potenzial einer Energieoptimierung für das 120 Jahre alte Rathaus an der Breidensteiner Straße beschäftigte sich der Gemeinderat Neuhütten in seiner Sitzung am Montagabend im Pfarrheim. Die energetische Bilanz zog Geschäftsführer Simon Sauer von der BfT Energieberatungs GmbH (Hösbach).

    Laut Energieberater befindet sich das Gebäude nicht auf dem aktuellen Stand, aber auch nicht auf schlechtem Stand. "Aufgrund des geringen Energieverbrauchs sind energetische Maßnahmen sehr schwierig wirtschaftlich zu gestalten", lautete das Fazit von Simon Sauer. Der Energieverbrauch beim Strom lag 2019 bei 2000 Kilowattstunden und der Wärmebedarf bei durchschnittlich 45 000 Kilowattstunden.

    Wegen der geringen Nutzung des Rathauses belaufen sich die Energiekosten auf 3300 Euro im Jahr. Entsprechend lange würde es dauern, bis sich aufwendige Sanierungsarbeiten ausgeglichen hätten. "Wir können an den Stellschrauben wie den Fenstern drehen, aber ausschlaggebend ist die Fassade", so Sauer bei der Betrachtung der Energieverluste in den einzelnen Gewerken. Die Sandsteinaußenwand ist laut Energieberater die "größte energetische Schwachstelle mit den größten Verlusten".

    Neue Fenster für Anbau

    Eine gründliche Innendämmung würde sich erst in einigen Jahrzehnten oder gar niemals rechnen. Daher ergebe es keinen Sinn, die Sanierung der Gebäudehülle fortzuführen. Lediglich der Sockel sollte wieder aufgefrischt und versiegelt werden. Deshalb empfahl der Energieberater nur kleinere Reparaturarbeiten, um das Gebäude weiter zu erhalten. Im Detail lautete die Empfehlung für eine Sanierung, an einigen Stellen die Warmwasserleitungen zu dämmen und die Heizkörper im Dachgeschoss auszutauschen.

    Im Anbau sollten die Fenster mit Einscheibenverglasung ersetzt werden. Die bereits 30 Jahre alten Holzfenster sollten ertüchtigt und gepflegt werden. Nach Ansicht Sauers sollten mit einer neuen Lackierung und einer Holzwurmbehandlung die Fenster neu eingestellt und einer neuen Dichtung noch zehn bis 15 Jahre überstehen. Ein Austausch der Fenster wäre erst nach 57 Jahren wirtschaftlich.

    Hoffen auf mehr Förderung

    Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist laut Energieberater in der Regel die effektivste energetischste Maßnahme bei einer Sanierung. Allerdings würde sich beim Rathaus der Austausch der bereits vorhandenen Dämmung auch hier erst in 29 Jahren rechnen. 

    Für die Inanspruchnahme von Förderprogrammen ist der Aufwand für die empfohlenen Sanierungsvorhaben zu gering, erläuterte Sauer. Lediglich bei der Dämmung der Dachgeschossdecke könnte die Kommune mit 20 Prozent Zuschuss rechnen. Bürgermeister Bernd Steigerwald hoffte, dass es mehr künftig Fördermöglichkeiten gibt. Bei einer so hohen Amortisationszeit von 55 Jahren ist es laut Rathauschef fraglich, ob es das wert ist, eine größere Sanierung des Rathauses anzugehen.

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