Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Karlstadt
Icon Pfeil nach unten

KARLSTADT: Schiefergraue Dachfarbe traf auf geteilte Meinung

KARLSTADT

Schiefergraue Dachfarbe traf auf geteilte Meinung

    • |
    • |
    Rot und grau: Satteldächer im Baugebiet „Wurzgrund“ sollen rot oder erdfarben sein. Ausgenommen sind ältere Häuser, wie das vorn mit dem anthrazitfarbenen Dach. Die Häuser mit den roten Dächern gehören zum Baugebiet „Saupurzel“ jenseits der Arnsteiner Straße.
    Rot und grau: Satteldächer im Baugebiet „Wurzgrund“ sollen rot oder erdfarben sein. Ausgenommen sind ältere Häuser, wie das vorn mit dem anthrazitfarbenen Dach. Die Häuser mit den roten Dächern gehören zum Baugebiet „Saupurzel“ jenseits der Arnsteiner Straße. Foto: Foto: M. Amkreutz-Götz

    (matz) Der Bauausschuss im Zwiespalt: Lässt er im Baugebiet „Wurzgrund“ neben den genehmigten Dachfarben Ziegelrot und Rotbraun für Satteldächer auch Schieferschwarz zu oder hält er an seinen Festsetzungen im Bebauungsbebauungsplan fest? Er hat nämlich 2006 nur bei Flachdächern eine anthrazitfarbene Metalleindeckung festgelegt. Alle hochragenden Ziegeldächer sollen rot sein, um einen einheitlichen Ortsrandabschluss in Fortführung der 95 Prozent Rotziegel-Häuser im Saupurzel-Baugebiet zu erhalten.

    Bei dem Bauherrn, der auf seinem geplanten Wohnhaus in der Straße Am Kalvarienberg ein schiefergraues Satteldach aufrichten möchte, drückten fünf der sieben Stadträte, einschließlich Bürgermeister, beide Augen zu.

    Für nicht störend ersahen Horst Wittstadt und Theo Dittmeier („zu viele Reglementierungen“) die alternative dunkelgraue Dachfarbe. Anni Kühl-Johannes war gegen die Befreiung, und Franz-Josef Scheeb warnte davor, die eigenen Festsetzungen immer weiter aufzuweichen: „Das ist mit Sicherheit nicht die letzte Befreiung.“ Waldemar Zang fragte, warum der Stadtrat Gesetze erlasse und dann wieder alles umschmeiße: „Das gibt Ärger, wenn das nächste Dach kommt.“ Bürgermeister Paul Kruck machte deutlich, dass er die Festsetzungen gegen die Vielfalt von Dachfarben als „restriktiv“ ansieht, er wolle aber darüber selbst nicht entscheiden. Seine Bauverwaltung dagegen lehnte den Antrag auf Schiefergrau ab. So sagte Bauamtsleiter Herbert Werthmann: „Rot als Abschluss war gewollt. Hintergrund ist die Erhaltung des Orts- und Landschaftsbildes mit der für Mainfranken typischen Dachfarben von naturrot bis erdbraun“. Die Fortführung vom Saupurzel als östlichen Abschluss der Bebauung Karlstadts sei oberstes Ziel. Sein Kollege Marco Amrhein mahnte, dass sich bislang alle Bauherren im „Wurzgrund“ an die Vorgaben im Bebauungsplan gehalten hätten. „Die ärgern sich jetzt.“ Beide warnten davor, den Wert und die Glaubwürdigkeit eines Bebauungsplanes, bei dem es sich um eine städtische Satzung handle, mit unumstößlichen Präzedenzfällen in Frage zu stellen.

    Die Dachfarben in Baugebieten waren schon einmal Thema, worauf sechs von 13 Bebauungsplänen um die erlaubte Dachfarbe Anthrazit erweitert wurden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden