Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Gemünden
Icon Pfeil nach unten

GEMÜNDEN: Schliemanns Erbe aus Gemünden

GEMÜNDEN

Schliemanns Erbe aus Gemünden

    • |
    • |

    „Ich habe tatsächlich von 1961 bis 1980 in Gemünden gewohnt und war von 1970 bis 1979 im Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasium. Gerade die Schulzeit im Lohrer Gymnasium hat meinen späteren Ausbildungs- und Berufsweg entscheidend vorgezeichnet“, berichtet Bernd Schmelz auf Anfrage der MAIN-POST.

    Nach Abitur und anschließendem Grundwehrdienst in Veitshöchheim trieb es ihn in die Ferne. Er zog nach Bonn, wo Schmelz an der Universität Altamerikanistik studierte. Im Jahr 1987 beendete er sein Studium mit dem Magister. Das ab 1988 von ihm betreute Forschungsprojekt über den Nachlass des deutschen Peruforschers Hans Hinrich Brüning sollte wegweisend für sein weiteres wissenschaftliches Arbeiten sein.

    Brüning war laut Schmelz der Entdecker der nordperuanischen Lambayeque-Kultur, welche als Ahnen der Inka gelten, und der Erste, der begann die Lambayeque-Pyramiden, die als die größten Pyramiden der Welt gelten, zu untersuchen. Sie sind bis zu drei mal so groß wie die Cheops-Pyramiden in Ägypten und einige besitzen eine Seitenlänge von 700 Metern. Mit dieser Kultur eng verbunden ist der Mythos um Naymlap, einen prachtvollen Herrscher, der um 750 n. Chr. am Meeresstrand dieser Region mit seinem enormen Hofstaat gelandet war. Naymlaps Grab zu finden, ist eine der Hoffnungen des Archäologen Schmelz.

    Mit den Forschungen des 1928 verstorbenen Hans Hinrich Brüning ist Bernd Schmelz bis heute befasst, wobei er besonderes Augenmerk auf die Völkerkunde legt. So kam es auch, dass das ZDF im Jahr 2006 auf Schmelz – inzwischen Lehrbeauftragter des Völkerkundemuseums in Hamburg und Professor an der dortigen Universität – aufmerksam wurde. Für die Archäologieserie „Schliemanns Erben“ begleitete der Sender den Völkerkundeexperten auf einer weiteren Expedition in den Norden Perus.

    Die Sendung mit dem Untertitel „Goldpyramiden im Inka-Reich“ zeigt Schmelz auf den Pfaden Brünings wandelnd, bei der Untersuchung der riesigen Lambayeque-Pyramiden, um Beweise für die Existenz des sagenhaften Herrschers Naymlap zu finden. In Kooperation mit dem zu Ehren Hans Hinrich Brünings erbauten „Museo Brüning“ in der nordperuanischen Stadt Chiclayo untersucht Schmelz vor allem die Huaca Chotuna-Pyramide. Sie könnte möglicherweise der ehemalige Palast oder Tempel Naymlaps gewesen sein und könnte somit Aufschluss über den Mythos bringen.

    Doch wie seinem „Vorgänger“ Brüning fehlt auch Schmelz noch der letzte Beweis, um den Palast zu identifizieren und somit der Schlüssel, um den Mythos als reale Historie aufdecken zu können. Bis dahin wird der Mann mit Strohhut und Sonnenbrille wohl noch einige Male über Perus staubige Erde streifen.

    Schliemanns Erben“ mit Bernd Schmelz wird am Freitag, 22. Februar, um 19.30 Uhr im ZDF-Dokukanal wiederholt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden