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OBERSINN/STERBFRITZ: Schließt Plastal in Sterbfritz?

OBERSINN/STERBFRITZ

Schließt Plastal in Sterbfritz?

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    (sw) Der Automobilzulieferer Plastal in Sterbfritz (Gemeinde Sinntal, Hessen) steht kurz vor dem Aus, informierte die Gewerkschaft IG Bauen, Chemie, Energie (IG BCE) auf einer Veranstaltung in der örtlichen Mehrzweckhalle. Von der Schließung des Werkes mit 310 Beschäftigten sind Arbeitsplätze im Sinngrund betroffen.

    Vor Beschäftigten, Vertretern der Gewerkschaft und Politikern betonte Betriebsratsvorsitzender Gebhard Weikinger (Obersinn), dass man um den Erhalt des Werkes kämpfen werde. „Bis zum 1. Januar des nächsten Jahres sollen 90 Prozent der Arbeitsplätze wegfallen und bis Juni geht die Beschäftigung gegen Null“, meinte Weikinger.

    Die weiteren Redner, darunter ein Vertreter der IG BCE, der Landrat des Main-Kinzig-Kreises Erwin Pipa (SPD) und Sinntals Bürgermeister Carsten Ullrich betonten, dass die Verantwortlichen den Standort Sterbfritz in ihren Bewertungen, schlechter darstellen würden, als er in Wirklichkeit dastehe. Auf der Grundlage dieser Bewertungen werde aber der Gläubigerausschuss demnächst entscheiden. Weiter warf der Landrat Werksleiter Lutz Sygusch vor, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Von verpassten Chancen durch Hinhaltetaktik und fehlenden Einblick in Konzepte zum Erhalt des Betriebes war die Rede.

    Die Plastal GmbH ist eine Tochtergesellschaft der schwedischen Plastal Holding AB in Mölndal. Am 5. März wurde Insolvenz angemeldet. Dr. Siegfried Beck, Insolvenzverwalter aus Nürnberg, sah laut Bericht der Fuldaer Zeitung (17. März) für die deutsche Plastal „die Möglichkeit zu einer Veränderung und Neuordnung der Eigentümerstruktur“. In Deutschland beschäftigt Plastal, deren Mehrheitseigentümer die Nordic Capital ist, etwa 2200 Mitarbeiter. Gefertigt wird in Weißenburg (Geschäftsleitung), Essen, Pappenheim, Büddenstedt, Renningen und Sterbfritz.

    Über ein Treffen zwischen Beck und der Belegschaft am 30. Juni in Sterbfritz, berichtete die Fuldaer Zeitung am 8. Juli, dass eine „Gesamtlösung“ angestrebt werde, die den Standort Sterbfritz einschließen werde. Es sollte nach einem Investor gesucht werden, der alle sechs Standorte übernehme. Finde sich dafür kein Investor, werde man unverzüglich an einer Einzel- oder Stand-Alone-Lösung arbeiten, die den Standort Sterbfritz erhalte.

    Sinntals Bürgermeister Ulrich erklärte dagegen in der Fuldaer Zeitung vom 9. Juli: „Es lässt vieles darauf schließen, dass man künftig nur noch mit vier der bisher sechs Standorte in Deutschland plant. Sterbfritz ist demnach eines der beiden von der Schließung bedrohten Werke.“ Daher sei man auf eigener Suche nach möglichen Investoren, was sich jedoch schwer gestalte, da man keinen Einblick in die Konzeptionspapiere habe.

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