„Zu Wasser, zu Lande und in der Luft“ hieß das Motto der beiden Prunksitzungen des Faschingsvereins Lengfurter „Schnagge“ (FLS) im Saalbau.
FLS-Vorsitzender Dirk Malinka als Flugkapitän und Pascal Schmidt als Traumschiff-Kapitän als neuer Sitzungspräsident eröffneten die Abende. Das Prinzenpaar Charly I. und Jutta I. (Ehepaar Herrmann) stellte sich launig als höchst reisefreudig, aber dennoch mit festen fränkischen Wurzeln vor.
Die Juniorengarde wirbelte mit viel Schwung und feiner Choreographie über die Bühne, und das kleine Tanzpaar garnierte seinen unbekümmerten Auftritt mit mehreren Küsschen. Jugendtanzmariechen Marie Steffen eroberte mit seinem Solo-Tanz sofort die Herzen des Publikums.
Sternschnuppen als muntere Seeleute
Die jüngste FLS-Tanzgruppe, die „Sternschnuppen“, waren als muntere Seeleute mit einem fröhlichen Tanz unterwegs. Dass man während des Faschings zwischen Am-Boden-Bleiben des einen Teils der Familie und dem Abheben des anderen Teils viel erleben kann, machten Jonas Scheller und Eny Scheurich deutlich. Beim Junioren-Showtanz stellten die jungen Damen als „Außenposten Lengfurt“ das Motto der Sitzungen dar.
Marcel Stump träumte unter mehreren Seufzern – „Ach, könnte ich doch ewig FLS-Kinderprinz sein“ – den Traum vom ständig umschwärmten und umsorgten Prinzen.
Frenetischen Beifall erntete das Junioren-Tanzpaar Vin Scheurich und Aileen Saller für seine Darbietung. Fulminante „Moves“ mit wie selbstverständlich wirkenden fließenden Bewegungen und starken Hebefiguren in einem mitreißenden Tanz: Dafür gab es stehende Ovationen. Nicht minder lebhaft ging es beim Marschtanz der FLS-„Moskitos“ zu.
Akrobatische Augenweide
Erstmals auf der Bühne stand das Ballett der großen Buben, die sich den Namen „Lengfurter Barshippers“ gegeben haben. Als finstere, aber höchst bewegliche Wikinger zeigten sie, wie man eisige Meere durchquert, Wellengänge durchrudert und nach dem Kapern von Schiffen auch noch Festungen erobert. Mit der Aufgabe, die schlimmsten Problem- und Schmutzgeister im Alltag zu entdecken und zu vertreiben, waren Heike und Raymond Roth als „Dirtbusters“ unterwegs. Die absurden Analogien in Orts- und Weltgeschehen verpackten sie in die gängige, mit Abkürzungen jonglierende Sprache.
Eine Augenweide war der fetzige Tanz der FLS-Prinzengarde, die zum heiteren Sketch „Zurück in die Zukunft II“ überleitete. Der „Flux-Rollator“ schickte die vier Protagonisten durch die Gemeinde und zeigte, wie sehr Kanzlerin Merkel die „Kultur des Abnickens“ in die Gemeindeverwaltung hineinbugsiert hat.
Höchstes Vergnügen und sinnvolle Spenden
EAVRZ hatten ihre witzig umgedichteten Schlagertexte aufmüpfig zum höchsten Vergnügen des Publikums vorgetragen. Sie ließen zwei Zylinder kreisen: die gespendeten Beträge gehen an die nach der Bühnenfigur „Hauptmann Küppers“ benannte Stiftung. Tanzmariechen Jacqueline Eizenhöfer leitete mit ihrem temperamentvollen Auftritt über zum Auftritt der „Traumtänzer“, die beim Neubau der „Arche 2.0“ erst Noah in Zeitdruck, dann aber die Tiere in heftiger Tanzbewegung zeigten. Das Schnaggelied, das Margit Mehling urplötzlich in wilde Gitarrenklänge ausbrechen ließ, persiflierte die allseits austauschbare Schlager-Sänger-Gestik durch „Margit & die Klingelbachschluchtser“.
Eine Diskussionsrunde mit Anne Will, US-Präsident Donald Trump und Frank-Walter Steinmeier (Andreas Kugler, Mario Tratz, Dominik Kreutner) riss mit ihrer kongenial-konkurrierenden Wort-Schatzsuche alle im Publikum zu Lachsalven mit, bevor die Tanz-Höhepunkte den Abend beschlossen. Die FLS-Showtanzgruppe ließ „Mary Poppins“ aufleben und zauberte einen außerordentlich schönen und bunten Tanz auf die Bühne.
Der Tanz der „Durstigen Männer Lengfurt“ (DML) zeigte schließlich, dass Oberbayern und die Niederlande kein Gegensatz sein müssen. Die punktgenaue und begeisternde Akrobatik wurde mit langem Beifall belohnt.