Elfriede Schäfer, geb. Wiegand, liebt es volkstümlich. Sie hört gerne Musik und singt dazu. „Das hält jung!“, versichert die Seniorin, die in geistiger und körperlicher Frische 80. Geburtstag feierte.
Auch im Seniorinnen-Alter fühlt sich die Homburgerin noch fit genug, um sich selbst hinter das Steuer ihres Autos zu setzen. Seit 45 Jahren besitzt Schäfer den Führerschein. Volksschule, Kindererziehung, Weinbau und Landwirtschaft füllten das Leben der bekannten Mitbürgerin aus. Den kirchlichen Ehebund mit ihrem Mann Karl schloss sie in der Würzburger Augustinerkirche. Die standesamtliche Trauung wurde zu einer familiären Angelegenheit, nachdem Bürgermeister Marin, ein Großonkel von Elfriede Schäfer, das Paar traute. Den Schäfers wurden zwei Töchter und ein Sohn geboren. Sie gehörten ebenso zu den Gratulanten wie vier Enkelkinder und zwei Urenkel. Bürgermeister Norbert Endres war ein gern gesehener Gast, als er für den Markt Triefenstein Segenwünsche übermittelte.
„Ich war immer voll ausgelastet“, blickt Elfriede Schäfer auf ihr arbeitsreiches Leben zurück. Schon als junge Frau steuerte sie den Bulldog, um die „Frücht“ (Getreide) in ein Trennfelder Lagerhaus abzuliefern. Der Bulldog war in den frühen Nachkriegsjahren das wichtigste Fortbewegungsmittel in der Familie. Karl Schäfer, der quasi ein kleines Fuhrunternehmen betrieb, fuhr mit ihm Tag für Tag die „Homericher Milch“ in die Molkerei nach Marktheidenfeld. Und auf dem Hänger fand sich noch ein Plätzchen für den einen oder anderen Passagier. Viele fuhren mit dem „Schäfers Karl“ nach Hädefeld, um Besorgungen zu machen. Es war die Zeit, als noch in vielen Homburger Anwesen zumindest eine Kuh stand und der Milchpfennig noch zum Unterhalt beitragen musste.
„Ich bin immer gerne unter Menschen“, gesteht die Seniorin weiter. Und wenn an den Sonntagen die etwas älteren „Homericher Mädle“ ihren Stammtisch veranstalten, fehlt Elfriede Schäfer selten. Der dörfliche Nachrichtenaustausch kommt dabei nicht zu kurz. Die Jubilarin, die vor zwei Jahren den Tod ihres Ehemannes Karl beklagen musste, ist eine Tochter des früheren Kellermeisters Karl Wiegand, eine Institution des Homburger Weinbaues.