Lohr (jos) Mit dem Thema Hochwasserschutz hat sich der Bürgerverein in den vergangenen Monaten intensiv beschäftigt. Dafür wurde ein eigener Arbeitskreis mit Hans-Joachim Olbrich als Sprecher gebildet. Wie dieser in der Hauptversammlung des Vereins berichtete, sei in Lohr, da es von mehreren Flüssen durchzogen ist, dringender Handlungsbedarf geboten. Kritische Hochwasserstellen gebe es in Lohr genug, heißt es in der Pressemitteilung des Bürgervereins. Unter anderem nannte Olbrich Springerhof, Fischergasse, Kaibach und Whörde.
"Lösungsansätze von Seiten der Stadt gibt es bis heute kaum oder gar nicht und somit fließen weiterhin die Subventionen, die andere Städte für Hochwasser erhalten, an Lohr vorbei, kritisierte Olbrich. Wichtige Bereiche für den Hochwasserschutz seien die Fischergasse, wo eine mobile Schutzwand das Eindringen des Hochwassers vom Main her verhindern könnte, oder der Springerhof, wo die tiefer gelegenen Gebiete hinter dem Straßendamm mit Hilfe der Feuerwehr bzw. des THW hochwasserfrei gehalten werden könnten. Mit den Anwohnern vom Springerhof werde es noch eine eigene Veranstaltung geben, kündigte der Arbeitskreissprecher an. Wichtige Maßnahmen einer Reduzierung der Wassermassen der Kaibach müssten vor den Toren Lohrs stattfinden. Der Bürgerverein regt ein Rückhaltebecken im Rechtenbachtal an und Rückegassen und kleinere Rückhaltebereiche oberhalb von Rechtenbach.
Dass sich der Bürgerverein "hellwach zeigt, wenn es um die unnötige Verschwendung hart erarbeiteter Steuergelder geht", beweise der Vorstoß zum Bau der Eisenbahnbrücke an der Südtangente, erinnerte zweiter Vorsitzender Franklin Zeitz in seinem Jahresbericht. Zeitz: "Nach unserer Intervention bei der kommunalen Aufsichtsbehörde wurden die Baukosten für die Brücke zwar immerhin um einige hunderttausende Euro reduziert aber das fast fertige Bauwerk ist, wie jeder sehen kann, immer noch um einige Nummern zu groß ausgefallen. Warum die Stadt, wie vom Bürgerverein bis ins Detail vorgeschlagen, nicht die ihr zustehenden Rechte gegen die DB durchgesetzt und damit weitere enorme Kosten eingespart hat, darüber wird noch diskutiert werden müssen."
Lobend äußerte sich Zeitz über das Umdenken mancher Lohrer Politiker. Man bekomme "in Lohr langsam wieder das Gefühl, der Stadtrat nimmt seine Funktion als Kontrollorgan des Bürgermeisters und vor allem der Stadtverwaltung wahr."