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KARLSTADT/WÜRZBURG: Schüler sind Paten für Gedenkstele

KARLSTADT/WÜRZBURG

Schüler sind Paten für Gedenkstele

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    Die Karlstadter Realschüler an der vierten Stele, für die sie die Patenschaft übernommen haben. Links im Bild Christoph Birnbaum, der die Schilderung des früheren jüdischen Thüngeners Moses Tannenwald verlas.
    Die Karlstadter Realschüler an der vierten Stele, für die sie die Patenschaft übernommen haben. Links im Bild Christoph Birnbaum, der die Schilderung des früheren jüdischen Thüngeners Moses Tannenwald verlas. Foto: Foto: Kristina Ackermann

    Schüler der Realschule Karlstadt waren maßgeblich an der Übergabe des „Wegs der Erinnerung“ in Würzburg beteiligt. Die Klasse 10a übernahm die Patenrolle für eine der vier Stelen, die nun an die Deportation der hiesigen Juden durch die Nationalsozialisten in den Jahren 1941 und 1942 erinnern.

    Dieser „Weg der Erinnerung“ verläuft vom Platz'schen Garten – in der Nähe des Chambinzkys – am Würzburger Ringpark entlang über die Schweinfurter Straße hin zu einer gepflasterten Sackgasse hinter der Eisenbahnbrücke. Hier – in der Nähe des heutigen Realmarkts – war früher der Güterbahnhof in der Aumühle. Hier wurden die Juden zur Deportation in Waggons getrieben.

    Begleitet von den Lehrkräften Kristina Ackermann (Geschichte) und Oliver Klecker (Sozialkunde) marschierten die 25 Schüler der 10a zusammen mit mehr als 300 anderen Teilnehmern diesen Weg. Entlang der Strecke wurden vier Stelen mit Infotafeln übergeben, die fortan an die Deportation erinnern. Die Karlstadter Schüler sind Paten für die letzte dieser vier Stelen. Sie befindet sich am Berliner Ring/Abzweigung Schweinfurter Straße.

    Bericht über Pogromnacht

    Stellvertretend für die 10a verlas der Schüler Christoph Birnbaum aus Thüngen einen Bericht über die Pogromnacht in Thüngen. Darin schildert der frühere Thüngener Jude Moses Tannenwald die Ereignisse dieser Pogromnacht von 1938. Anschließend wanderte Tannenwald aus, gelangte über Triest nach Palästina.

    Er hatte ein Kurzwarengeschäft am Planplatz. Der Schriftzug ist heute noch an dem Haus. In seinem Bericht beschreibt er, wie sein Haus mit allem Hab und Gut geschändet wurde. Vieles wurde an der Stelle des heutigen Sportplatzes aufgetürmt und verbrannt. Sogar einer seiner ehemaligen Freunde gehörte inzwischen zur SA und machte mit.

    Den Text hat Kristina Ackermann von Tannenwalds Enkel David Harel bekommen. Er lebt in Israel und kommt regelmäßig nach Thüngen. Bei seinen Aufenthalten besucht er unter anderem die Gräber der Verwandten auf dem Laudenbacher Judenfriedhof.

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