Der kleine Teil der Sinngrundhalle mit Tribüne war zum Bersten voll: 330 überwiegend jüngere Besucher hatten Platz genommen, um den bekannten Comedian Ingo Appelt mit seinem neuen Programm „Besser ist . . . besser“ zu erleben. Und er verriet als Erstes in astreinem Unterfränkisch, dass er 16 Jahre in Würzburg gelebt hat.
Danach drehte sich der Auftritt in erster Linie um die moralische Unterlegenheit des „dauerbrünftigen“ Mannes und die Überlegenheit der Frau. Appelt lieferte eine Art Männer-Verbesserungs-Comedy ab, um Männer neu auf das Leben einzustellen. Nachdem das böse F-Wort zum ersten Mal gefallen war, was das Publikum mit Jubel quittierte, zogen es sich wie ein roter Faden durch das ganze Programm. Die Besucher empfanden es nicht als peinlich, sondern eher als befreiend, dass der Komiker, getreu seinem Motto „Ganz ohne Sauereien geht’s nicht“, laut ausspricht, was andere nur flüsternd sagen oder denken.
Sprachlosigkeit des Mannes
In bewundernswerter Geschwindigkeit vertiefte Appelt das Verhältnis der Frau zur Sprachlosigkeit des Mannes. Die Zustimmung drückte sich in Jubel, Gelächter und Applaus aus. Nach rasend schnell vergangenen 75 Minuten, durften „die Frauen zur Toilette gehen“, um 20 Minuten später den zweiten Teil des Programms zu genießen. Darin brachte Appelt viele Parodien auf Politiker, Schauspieler oder Sänger. Ein Hut mit angeklebtem Haar genügte, um den nuschelnden Udo Lindenberg darzustellen. Kaum verständlich näselte Till Schweiger, und Herbert Grönemeyer knödelte.
Erstaunlich das Zwischenspiel am Klavier: Ingo Appelt kann tatsächlich spielen. Dabei sang er zur Freude des Publikums ein Liebeslied an sein bestes Stück. Appelt lästerte über die dürren Salatblattlutscherinnen in „Deutschlands next Topmodell“, auch die Kirche kam nicht ungeschoren davon: Deren Schreckgespenst sei nicht etwa der Limburger Protzbau, sondern der kleinste Dom der Welt, das Kondom.
Schwule Bundeswehr
Großen Spaß machte den Zuschauern die Vorstellung einer schwulen Bundeswehr. Wenn die Soldaten in Afghanistan auf ihre Gegner zutänzeln würde, ergriffen diese die Flucht, meinte Appelt. Folglich gebe es keine Kämpfe. Nach einem eher eigenwilligen Strip stand der Comedian in seiner Lustklamotte, in schwarzer Unterhose, mit runtergelassener Hose da und nahm den verdienten Schlussapplaus entgegen.
Bereitwillig gab er im Anschluss an die Vorstellung Autogramme und posierte mit vielen Besucherinnen für Selfies, um danach nach Köln zu fahren, wo die nächsten Gastspiele stattfinden. Am „A. . . der Welt, in Burgsinn“, hatte es dem Comedian jedenfalls gefallen.