Im September 1974 wurden in Rieneck 43 Schülerinnen und Schüler eingeschult, wobei die Abc-Schützen anfangs noch in zwei Klassen aufgeteilt waren. Ab der 3. Klasse waren alle in einer Klasse zusammen. Vor allem, weil über die Hälfte des Schuljahrgangs nach der Schulzeit aus Rieneck weggezogen ist, war die Freude über ein Wiedersehen sehr groß.
Ein Vorbereitungsteam mit Astrid Hach-Betz, Marion Geßner, Alexandra Amend, Anja Wirth, Christiane Mai, Heike Welzenbach, Annegret Schmitt und Susanne Mautry hatte den großen Tag geplant. Von den 43 Schülern waren 34 gekommen, ein Klassenkamerad ist bereits verstorben. An seinem Grab wurde ein Blumengebinde niedergelegt und für ihn gebetet.
Rainer Bauer, bis vor vier Wochen langjähriger Rektor der Grundschule Rieneck, begrüßte die Gruppe an ihrem ehemaligen „Tatort“, der Schule am Lampertsfeld. Nach einer Führung durch alle Räume genossen die Teilnehmer Kaffee und Kuchen bei schönstem Sonnenschein auf dem Schulhof. Dabei wurden schon eine Menge Neuigkeiten ausgetauscht: Wo wohnst Du jetzt? Was arbeitest Du? Hast Du eine Familie?
Auf der Burg Rieneck wartete anschließend eine Führung durch den Dicken Turm und wahrscheinlich träumten am Abend auch einige von der gruseligen Geschichte um Kunigunde. Vor dem Schlafengehen wurde allerdings im Burgkeller in fröhlicher Runde gefeiert. Das leckere Essen lieferte die Burgküche und Karlheinz Wiesenfelder zeigte einen Super 8-Film aus den 1970er und 1980er Jahren. „Mensch, wie die Zeit sich ändert, nur wir sind jung geblieben“, brachte ein ehemaliger Schüler die Stimmung des Abends auf den Punkt. Und weil es so schön war, will man sich spätestens in fünf Jahren wieder treffen.