



Der tragische Tod einer 13-jährigen Schülerin in der Würzburger Zellerau schockiert die Öffentlichkeit. Nachdem das Mädchen an einer Bushaltestelle vor einen Laster geschubst wurde (wir berichteten), hat die Main-Post mit den Marktheidenfelder Schulleitern über die Sicherheit ihrer Fahrschüler gesprochen.
Unproblematisch scheint die Situation an der Mittelschule, so Rektor Ronald Röhr. Erstens sei die Straße Am Maradies keine Durchfahrtsstraße, sondern eine Stichstraße, die wenig befahren sei. Zweitens gebe es eine eigene Busspur direkt vor dem Gebäude, die zudem durch Schutzbügel gesichert sei. Zusätzlich würden die Schüler jedes Jahr über angemessenes Verhalten an der Bushaltestelle und im Bus belehrt.
Die Haltestelle der Friedrich-Fleischmann-Grundschule in der Vorderbergstraße ist da schon gefährlicher. Um das Risiko zu vermindern, hat die Schulleitung unter Rektor Dieter Beckmann im vergangenen Jahr für einen Ausbau der Haltestelle gesorgt. Seitdem sei mehr Platz, sodass die Kinder sicherer und weiter von der Straße entfernt auf den Bus warten könnten. Durch eine Linie auf dem Gehsteig, hinter der sich die Schüler aufhalten sollen, sei eine „Schutzzone“ geschaffen worden.
Zum Schuljahresanfang gebe es eine Einweisung durch die Klassenleiter. Die Erstklässler würden die ersten zwei Wochen von Lehrern zur Bushaltestelle begleitet.
Eltern sollen mithelfen
Beckmann erkennt die Verantwortung des Kollegiums, aber auch die der Eltern: „Es ist immer wieder nötig, auf richtiges Verhalten hinzuweisen – auch von den Eltern aus.“
Die Realschule und das Balthasar-Neumann-Gymnasium (BNG) haben ein gemeinsames „Schulwegsicherheitskonzept“ übernommen, das von der Sicherheitsbeauftragten des BNG, Tanja Leuchtweis, erarbeitet wurde. „Uns liegt viel an der Kooperation mit der Realschule,“ so Dr. Anne-Marie Greving, Schulleiterin des BNG. Am 28. März sind daher verbindliche Regeln in Kraft getreten. Hintergrund war eine Ortsbegehung mit Stadt, Landkreis, Polizei und Nahverkehrsgesellschaft. Dabei wurde die Haltestelle in der Montfortstraße als gefährlich eingestuft.
„Wir versuchen, was wir können, um die Haltestelle sicher zu gestalten“, berichtet Greving. Das beinhalte eine Belehrung der Schüler durch die Klassenleiter und eine Anleitung zum richtigen Verhalten der Fünftklässler durch ihre Tutoren. Verbindliches, richtiges Verhalten bedeute das Aufstellen in Zweierreihen hinter einer Haltelinie vor dem Bordstein. Zudem sei das Drängeln und Schubsen vor und während des Einstiegs nachdrücklich verboten.
Sowohl Greving als auch der Schulleiter der Realschule, Dieter Schanzer, sind über den Erfolg des Konzeptes positiv überrascht. So meint Schanzer: „Ich glaube, wir konnten das Gefahrenpotenzial an der Bushaltestelle minimieren.“