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Lohr: Schulunterricht auf zwei Rädern

Lohr

Schulunterricht auf zwei Rädern

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    Rolf Wiesmann (links) und Markus Büchner leiten die Arbeitsgemeinschaft Mountainbike an ihren Schulen.
    Rolf Wiesmann (links) und Markus Büchner leiten die Arbeitsgemeinschaft Mountainbike an ihren Schulen. Foto: Frank Zagel

    Dass Mountainbike-Fahren in Lohr voll im Trend liegt, beweist nicht nur der Erfolg des Sendelbachers Maximilian Brandl, der kürzlich in Wombach Deutscher Meister im Elite Cross County wurde, sondern auch das Interesse vieler Kinder an diesem actiongeladenen Sport. Am Lohrer Gymnasium kommt aller Voraussicht nach ab dem kommenden Schuljahr Bewegung auf zwei Rädern in den Unterricht.

    Markus Büchner, Lehrer für Sport und Englisch, hat sich gerade ein weiteres Mal für die Fortbildung »Sichtung und Weiterbildung im Radsport« angemeldet, die er benötigt um sein Vorhaben zu realisieren. Er möchte eine Arbeitsgemeinschaft (AG) Mountainbike am Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasium einführen, für die er dann auch Schulstunden zur Verfügung gestellt bekommt.

    Andrang bei Fortbildung

    Im Gespräch mit unserem Medienhaus erklärt der ambitionierte Studienrat, dass es gegenwärtig eine enorm große Nachfrage an dieser Fortbildung, die zur Fachlizenz für bestimmte Sportarten führe, gebe.

    »Wenn es im kommenden Schuljahr mit der Fortbildung klappt, starten wir durch«, zeigt sich Büchner optimistisch. Sein Kollege Rolf Wiesmann von der mit im Nägelsee-Zentrum angesiedelten Gustav-Woehrnitz-Mittelschule ist da schon einen gehörigen Schritt weiter. Bereits seit 2007 leitet der begeisterte Mountainbiker, der selber einen C- Trainerschein besitzt und den Radsportverein Concordia Karbach trainiert, seine klassenübergreifenden Mountainbikegruppen.

    »Das Angebot kam von Anfang an gut an« erinnert sich Wiesmann. Über 25 Mountainbikes verfügt seine Schule, die sie gerne ab dem kommenden Schuljahr mit den Schülern des Gymnasiums teilen würde. Etwa 15 bis 20 Schüler nehmen jedes Jahr an der Gustav-Woehrnitz-Mittelschule teil.

    Der Unterschied zur sogenannten Bike-School hänge mit der Organisationsstruktur und der Finanzierung durch das Bayerische Kultusministerium zusammen, erklärt Wiesmann. Seine Räder und das Zubehör werden über den Schulaufwandsträger finanziert. Dabei handelt es sich um Breitensport-Mountainbikes im Wert von etwa 500 Euro pro Stück. Die Wartung übernimmt Wiesmann, soweit das geht, mit den Schülern selber. Neuanschaffungen und aufwendige Reparaturen würden von einem Fachgeschäft ausgeführt werden.

    Erst die Regeln, dann aufs Rad

    »Natürlich wollen wir so schnell wie möglich auf das Rad«, erklärt Wiesmann seinen interaktiven Unterricht. Jedoch sei zu Beginn des Schuljahres eine Neuauffrischung der Verkehrsregeln und der Hinweis auf die Helmpflicht unumgänglich. Im beschützten Bereich der Schule würden erste Übungseinheiten absolviert, bevor dann auch Fahrten auf den Trails des RV Viktoria Wombach statt finden. »Da habe ich immer wieder Schüler, die sich das zutrauen und auch schaffen«, weiß der Lehrer.

    Im Ausloten der körperlichen Leistungsgrenzen, aber auch Anforderungen in Geschicklichkeit und Koordination sieht Wiesmann den pädagogischen Aspekt seines Mountainbike-Unterrichts. Auch Sicherheit und Rücksichtnahme gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern fließt in den Unterricht mit ein. Die daraus erlernte Radbeherrschung erkennt Wiesmann, wenn »meine Schüler kilometerlang auf dem Hinterrad fahren«, scherzt er.

    Von diesen Erfahrungen möchte Markus Büchner im kommenden Schuljahr profitieren, wenn sich auch die Gymnasiasten ab der sechsten Klasse einmal pro Woche für mindestens zwei Stunden auf das Rad schwingen sollen. Büchner selber ist ebenso passionierter Mountainbiker und hat viele Ideen.

    An Wettkämpfen teilnehmen

    Auch die Teilnahme für seine Schule an Schulwettkämpfen und Rennen möchte er – wie die Mittelschule – realisieren. Von Wiesmanns Mountainbike-Gruppe nahmen 2018 erfolgreich zwei Vierer-Staffeln beim Rennen in Waldaschaff teil. Auch an gemeinsame Ausfahrten der beiden Schulen denken die beiden Lehrer. Die Teilung der Kosten bei künftigen Neuanschaffungen und die gemeinsame Wartung der Räder würde ebenso dem Zusammenarbeit beider Schulen dienlich sein.

    Ebenso können die Räder im Rahmen des Unterrichtes von der St.-Kilian-Schule genutzt werden, die genauso dem Nägelsee-Schulzentrum angehört.

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