(hn) Den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft für die Waldarbeitsweltmeisterschaft 2012 in Weißrussland hat der Gräfendorfer Gotthard Schwender knapp verpasst. Dafür traf er aber am Hockenheimring mit den Rennfahrern Ralf Schuhmacher, Mika Häkkinen, Bernd Schneider, Heiko Wasser, Bruno Spengler, Paul di Resta und RTL-Moderator Florian König zusammen.
Die zwölf besten Waldarbeiter aus Deutschland gingen in Itzelberg in (Baden Württemberg) an den Start. An drei Tagen kämpften sie um die drei WM-Fahrkarten. Vier Wettkämpfe musste jeder bestreiten, wobei die drei besten gewertet wurden.
Am Anfang lief es für Gottl Schwender gut, er hatte aber dann zunehmend Probleme bei der Fällung, der Königsdisziplin. Wegen eines nicht zu behebenden Fehlers an der Visiereinrichtung lagen seine Fällungen zum Teil bis zu 30 Zentimeter neben dem Ziel. „Das heißt pro Zentimeter Abweichung einen Strafpunkt“, erklärt Schwender. Es gab nur noch eine Rettung: die Visiereinrichtung seines Sohnes Julian. „In einem Telefonat vorher meinte dieser zu mir, dass seine Zieleinrichtung 100-prozentig passt und ich voll auf den Punkt zielen könnte“, berichtete Schwender. Ehefrau Sandra, die als Vorsitzende der Bundesregelkommission Deutschland als offizielle Beobachterin eingeladen war, brachte die Fällungsschiene mit zum Wettkampfort.
Respektabler siebter Platz
Dieser „Joker“ brachte den gewünschten Erfolg. In seinem letzten Wettkampf kam sie zum Einsatz – mit dem Resultat: Punktlandung und volle Punktzahl. Pech nur, dass die WM-Ausscheidung nicht nach dem deutschen, sondern nach internationalem Regelwerk gewertet wurde. Das höhere Stockmaß am übrig gebliebenen Baumstumpf brachte doch ein Paar Fehlerpunkte ein. So belegte Gotthard Schwender einen dennoch respektablen siebten Platz, wobei ihm nur 57 Punkte zum Sprung in die Nationalmannschaft fehlten.
Am Ende siegte der deutsche Meister Gerhard Briechle (Maria Steinbach). Den zweiten Platz holte sich Marco Trabert aus Hausen in der Rhön, während der dritte Platz an Dirk Schmidt ging. Somit kommt die gesamte Nationalmannschaft 2012 aus dem bayerischen Verein deutsche Waldarbeitsmeisterschaft.
Von der Belastung bei dem Wettkampf erholte sich ein Teil der Teilnehmer beim Besuch auf dem Hockenheimring während des Finales zur deutschen Tourenwagenmeisterschaft. Gotthard Schwender mit Familie traf beim Rundgang durch die Boxengasse, im Fahrerlager oder beim Rennen, das die „Waldarbeitsmotorsportler“ von der Mercedes-Tribüne aus verfolgten, auf alles, was im Tourenwagenrennsport Rang und Namen hat. Ein abschließender Besuch in der Mercedes-VIP-Lounge brachte nicht nur ein unvergessliches Erlebnis, sondern auch Gelegenheit, ein paar Erinnerungsfotos fürs Familienalbum zu schießen.